Claudia Meijering:Ökonomische und sozialpolitische Argumente für und gegen Studiengebühren
- neues Buch ISBN: 9783832465612
Ein Beitrag zur aktuellen bildungspolitischen Diskussion Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Im Vergleich zur Reformbewegung Ende der 60er Jahre, wo die Hochschulorganisation und Hochschulverf… Mehr…
Ein Beitrag zur aktuellen bildungspolitischen Diskussion Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Im Vergleich zur Reformbewegung Ende der 60er Jahre, wo die Hochschulorganisation und Hochschulverfassung im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte standen, sind es gegenwärtig die Leistungs- und Innovationsfähigkeit sowie die internationale Wettbewerbsfähigkeit in Forschung und Lehre, die das deutsche Hochschulsystem vor neue Herausforderungen stellt. Ungeachtet dessen, dass der gesellschaftliche Stellenwert von Bildung und Ausbildung in der öffentlichen Diskussion nicht in Frage gestellt wird, führen die wachsenden Anforderungen der Hochschulen einerseits und die zunehmend begrenzten Haushaltsmittel andererseits, zu einer Auseinandersetzung zwischen den Hochschulen, der Öffentlichkeit und den für die Hochschulfinanzierung zuständigen Ministerien über die finanzielle und personelle Ausstattung der Hochschulen. In diesem Kontext wird wiederholt auf die im internationalen Vergleich geringen öffentlichen Hochschulausgaben in Deutschland hingewiesen. Die fehlenden Finanzmittel der Hochschulen haben eine Diskussion über Formen und Verfahren der Hochschulfinanzierung ausgelöst. Es werden zunehmend Finanzierungskonzepte gefordert, die auf die Erschließung zusätzlicher Finanzierungsquellen abzielen oder das vorhandene Bildungsbudget effizienter nutzen. In der Debatte um die effizientere Nutzung der gegebenen Ressourcen stehen Konzepte wie Globalhaushalt oder Budgetierung im Vordergrund. Zusätzliche Einnahmequellen der Hochschulen ergeben sich durch Stiftungen, Sponsoring, die Einwerbung von Drittmitteln sowie durch Einnahmen aus Dienstleistungen und Weiterbildung. Darüber hinaus wird im Kontext der Gewinnung neuer Finanzierungsquellen zunehmend die Gebührenfreiheit an deutschen Hochschulen zur Disposition gestellt. Die Studiengebührendebatte wird aber auch vor dem Hintergrund geführt, dass Anreizstrukturen für eine zielgerichtete Studienwahl und ein effektives Studium nicht in ausreichendem Maße im deutschen Hochschulsystem verankert sind. Die Forderung nach effektiver Studienorganisation nimmt in der hochschulpolitischen Debatte und auf dem Arbeitsmarkt jedoch ebenso einen zentralen Stellenwert ein. Im Spannungsfeld der Studiengebührendiskussion sind nicht nur effizienztheoretische Argumente von Bedeutung, sondern auch Verteilungskonflikte, Chancengleichheit sowie die rückläufige Studierneigung und der steigende Akademikerbedarf. Das durch Bildung angeeignete Humankapital ist jedoch einer der wesentlichen Standortfaktoren der Hochlohnvolkswirtschaften. Im Rahmen dieser Diplomarbeit werden ökonomische und sozialpolitische Argumente für und gegen Studiengebühren diskutiert. Konkret wird dabei folgenden aussagen nachgegangen: Staatliche Eingriffe in das Marktgeschehen scheinen aus ökonomischer Sicht u.a. dann gerechtfertigt, wenn der Marktmechanismus selbst zu suboptimalen Ergebnissen führt. In der ökonomisch geführten Diskussion wird daher in einem ersten Schritt untersucht, ob sich die Gebührenfreiheit durch allokatives Marktversagen im öffentlich finanzierten Hochschulsystem legitimieren lässt. Im Anschluss wird zur Diskussion gestellt, ob sich Studiengebühren aufgrund eines möglichen investiven Charakters des Gutes ¿Hochschulstudium¿ rechtfertigen lassen. Aus ökonomischer Sicht wird ein Studium als Investition in Humankapital betrachtet. Davon ausgehend unterliegt ein Hochschulstudium einem Renditekalkül und die Investitionsaufwendungen sind mit den Erträgen zu vergleichen. Die sozialpolitische Argumentation geht davon aus, dass ein gebührenfreies Hochschulstudium einhergeht mit einer finanziellen Umverteilung von unten nach oben, und Studiengebühren daher aus Gründen der sozialen Verteilungsgerechtigkeit geboten sind. Neben den Umverteilungseffekten bestimmt das für die Hochschulen geltende Finanzierungsmodell die Effizienz des Hochschulsystems sowie die Chancengleichheit. So ist ein gewichtiges Argument für Studiengebühren, dass diese ein effizienteres Nachfrageverhalten bewirken. Ein bedeutsames Argument gegen Studiengebühren ist, dass die Studiennachfrage, insbesondere bei einkommensschwachen Haushalten, sinken wird. Dies führt aufgrund des zunehmenden Akademikerbedarfs zu einem gesellschaftlich suboptimalen Ergebnis. Dieser Diskussion wird eine Beschreibung der Ausgangslage an die Seite gestellt, die die geschichtliche Entwicklung des deutschen Hochschulsystems, die bildungspolitische Studiengebührendebatte, die aktuellen Studiengebührenregelungen auf Bundes- und Länderebene sowie die Finanzierung des Hochschulwesens beinhaltet. Die Arbeit erörtert abschließend mögliche Ausgestaltungen von Studiengebühren. Inhaltsverzeichnis: TabellenverzeichnisII AbbildungsverzeichnisIII AbkürzungsverzeichnisIV 1.Einleitung1 2.Ausgangslage3 2.1Geschichtliche Entwicklung des deutschen Hochschulwesens3 2.2Bildungspolitische Diskussion zum Thema Studiengebühren5 2.3Studiengebühren in der BRD9 2.4Finanzierung des Hochschulwesens13 2.4.1Ausgaben im Hochschulwesen nach Mittelherkunft13 2.4.2Entwicklung der Studierendenzahlen20 2.4.3Kosten eines Studiums23 2.4.4Anteil von Studiengebühren am Hochschuletat32 3.Ökonomische Argumente für und gegen Studiengebühren35 3.1Effizienztheoretische und verteilungspolitische Ansätze35 3.2Allokatives Marktversagen im staatlichen Hochschulsystem36 3.2.1Öffentliche Güter37 3.2.2Monopolistische Situation und sinkende Durchschnittskosten40 3.2.3Informationsproblematiken42 3.2.4Externe Effekte43 3.2.5Zur Theorie des Marktversagens und der meritorischen Güter50 3.3Hochschulbildung als Investition52 3.3.1Humankapitaltheorie und weitere theoretische Ansätze zur Erklärung von Bildungsentscheidungen52 3.3.2Übertragung der Humankapitaltheorie auf die Hochschulbildung57 3.4Rendite einer Hochschulausbildung70 3.5Fazit75 4.Umverteilungsaspekte von Studiengebühren79 4.1Studie von Grüske80 4.1.1Untersuchung im Querschnitt81 4.1.2Untersuchung im Längsschnitt87 4.2Weitere Untersuchungen96 4.2.1Querschnittsanalyse von Hellberger96 4.2.2Längsschnittuntersuchung von Weißhuhn97 4.3Fazit98 5.Rahmenbedingungen für Studiengebühren99 6.Zusammenfassende Betrachtung109 AnhangV LiteraturverzeichnisVI Ökonomische und sozialpolitische Argumente für und gegen Studiengebühren: Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Im Vergleich zur Reformbewegung Ende der 60er Jahre, wo die Hochschulorganisation und Hochschulverfassung im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte standen, sind es gegenwärtig die Leistungs- und Innovationsfähigkeit sowie die internationale Wettbewerbsfähigkeit in Forschung und Lehre, die das deutsche Hochschulsystem vor neue Herausforderungen stellt. Ungeachtet dessen, dass der gesellschaftliche Stellenwert von Bildung und Ausbildung in der öffentlichen Diskussion nicht in Frage gestellt wird, führen die wachsenden Anforderungen der Hochschulen einerseits und die zunehmend begrenzten Haushaltsmittel andererseits, zu einer Auseinandersetzung zwischen den Hochschulen, der Öffentlichkeit und den für die Hochschulfinanzierung zuständigen Ministerien über die finanzielle und personelle Ausstattung der Hochschulen. In diesem Kontext wird wiederholt auf die im internationalen Vergleich geringen öffentlichen Hochschulausgaben in Deutschland hingewiesen. Die fehlenden Finanzmittel der Hochschulen haben eine Diskussion über Formen und Verfahren der Hochschulfinanzierung ausgelöst. Es werden zunehmend Finanzierungskonzepte gefordert, die auf die Erschließung zusätzlicher Finanzierungsquellen abzielen oder das vorhandene Bildungsbudget effizienter nutzen. In der Debatte um die effizientere Nutzung der gegebenen Ressourcen stehen Konzepte wie Globalhaushalt oder Budgetierung im Vordergrund. Zusätzliche Einnahmequellen der Hochschulen ergeben sich durch Stiftungen, Sponsoring, die Einwerbung von Drittmitteln sowie durch Einnahmen aus Dienstleistungen und Weiterbildung. Darüber hinaus wird im Kontext der Gewinnung neuer Finanzierungsquellen zunehmend die Gebührenfreiheit an deutschen Hochschulen zur Disposition gestellt. Die Studiengebührendebatte wird aber auch vor dem Hintergrund geführt, dass Anreizstrukturen für eine zielgerichtete Studienwahl und ein effektives Studium nicht in ausreichendem Maße im deutschen Hochschulsystem verankert sind. Die Forderung nach effektiver Studienorganisation nimmt in der hochschulpolitischen Debatte und auf dem Arbeitsmarkt jedoch ebenso einen zentralen Stellenwert ein. Im Spannungsfeld der Studiengebührendiskussion sind nicht nur effizienztheoretische Argumente von Bedeutung, sondern auch Verteilungskonflikte, Chancengleichheit sowie die rückläufige Studierneigung und der steigende Akademikerbedarf. Das durch Bildung angeeignete Humankapital ist jedoch einer der wesentlichen Standortfaktoren der Hochlohnvolkswirtschaften. Im Rahmen dieser Diplomarbeit werden ökonomische und sozialpolitische Argumente für und gegen Studiengebühren diskutiert. Konkret wird dabei folgenden aussagen nachgegangen: Staatliche Eingriffe in das Marktgeschehen scheinen aus ökonomischer Sicht u.a. dann gerechtfertigt, wenn der Marktmechanismus selbst zu suboptimalen Ergebnissen führt. In der ökonomisch geführten Diskussion wird daher in einem ersten Schritt untersucht, ob sich die Gebührenfreiheit durch allokatives Marktversagen im öffentlich finanzierten Hochschulsystem legitimieren lässt. Im Anschluss wird zur Diskussion gestellt, ob sich Studiengebühren aufgrund eines möglichen investiven Charakters des Gutes ¿Hochschulstudium¿ rechtfertigen lassen. Aus ökonomischer Sicht wird ein Studium als Investition in Humankapital betrachtet. Davon ausgehend unterliegt ein Hochschulstudium einem Renditekalkül und die Investitionsaufwendungen sind mit den Erträgen zu vergleichen. Die sozialpolitische Argumentation geht davon aus, dass ein gebührenfreies Hochschulstudium einhergeht mit einer finanziellen Umverteilung von unten nach oben, und Studiengebühren daher aus Gründen der sozialen Verteilungsgerechtigkeit geboten sind. Neben den Umverteilungseffekten bestimmt das für die Hochschulen geltende Finanzierungsmodell die Effizienz des Hochschulsystems sowie die Chancengleichheit. So ist ein gewichtiges Argument für Studiengebühren, dass diese ein effizienteres Nachfrageverhalten bewirken. Ein bedeutsames Argument gegen Studiengebühren ist, dass die Studiennachfrage, insbesondere bei einkommensschwachen Haushalten, sinken wird. Dies führt aufgrund des zunehmenden Akademikerbedarfs zu einem gesellschaftlich suboptimalen Ergebnis. Dieser Diskussion wird eine Beschreibung der Ausgangslage an die Seite gestellt, die die geschichtliche Entwicklung des deutschen Hochschulsystems, die bildungspolitische Studiengebührendebatte, die aktuellen Studiengebührenregelungen auf Bundes- und Länderebene sowie die Finanzierung des Hochschulwesens beinhaltet. Die Arbeit erörtert abschließend mögliche Ausgestaltungen von Studiengebühren. Inhaltsverzeichnis: TabellenverzeichnisII AbbildungsverzeichnisIII AbkürzungsverzeichnisIV 1.Einleitung1 2.Ausgangslage3 2.1Geschichtliche Entwicklung des deutschen Hochschulwesens3 2.2Bildungspolitische Diskussion zum Thema Studiengebühren5 2.3Studiengebühren in der BRD9 2.4Finanzierung des Hochschulwesens13 2.4.1Ausgaben im Hochschulwesen nach Mittelherkunft13 2.4.2Entwicklung der Studierendenzahlen20 2.4.3Kosten eines Studiums23 2.4.4Anteil von Studiengebühren am Hochschuletat32 3.Ökonomische Argumente für und gegen Studiengebühren35 3.1Effizienztheoretische und verteilungspolitische Ansätze35 3.2Allokatives Marktversagen im staatlichen Hochschulsystem36 3.2.1Öffentliche Güter37 3.2.2Monopolistische Situation und sinkende Durchschnittskosten40 3.2.3Informationsproblematiken42 3.2.4Externe Effekte43 3.2.5Zur Theorie des Marktversagens und der meritorischen Güter50 3.3Hochschulbildung als Investition52 3.3.1Humankapitaltheorie und weitere theoretische Ansätze zur Erklärung von Bildungsentscheidungen52 3.3.2Übertragung der Humankapitaltheorie auf die Hochschulbildung57 3.4Rendite einer Hochschulausbildung70 3.5Fazit75 4.Umverteilungsaspekte von Studiengebühren79 4.1Studie von Grüske80 4.1.1Untersuchung im Querschnitt81 4.1.2Untersuchung im Längsschnitt87 4.2Weitere Untersuchungen96 4.2.1Querschnittsanalyse von Hellberger96 4.2.2Längsschnittuntersuchung von Weißhuhn97 4.3Fazit98 5.Rahmenbedingungen für Studiengebühren99 6.Zusammenfassende Betrachtung109 AnhangV LiteraturverzeichnisVI POLITICAL SCIENCE / Public Policy / Economic Policy, Diplomica Verlag<