2002, ISBN: 3462030507
[EAN: 9783462030501], [PU: Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG, Verlag], Ausreichend/Acceptable: Exemplar mit vollständigem Text und sämtlichen Abbildungen oder Karten. Schmutztitel oder V… Mehr…
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2001, ISBN: 9783462030501
Taschenbuch
[PU: Köln: Verlag Kiepenheuer & Witsch], 283 Seiten 21,0 x 16,0 cm, Taschenbuch Zustand: Einband minimal berieben, Ecken leicht bestoßen // Mit zahlreichen farbigen Abbildungen Altersfrei… Mehr…
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2002, ISBN: 9783462030501
[ED: Softcover], [PU: Kiepenheuer & Witsch], Der Fotoroman einer Gesellschaft, die nur in der Öffentlichkeit und im Rampenlicht noch zu sich selbst zu kommen vermag... Kein Schutzumschlag… Mehr…
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2002, ISBN: 9783462030501
5. Aufl. 287 S., Ill., 21 cm. Kart., broschiert. Einband berieben, leichter Leseknick im Buchrücken, sonst sehr gut erh. ISBN: 9783462030501 Versand D: 3,00 EUR Belletristik, [PU:Köln: Ki… Mehr…
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2001, ISBN: 9783462030501
1. Aufl. 283 S. : Ill. ; 21 cm kart. in gutem Zustand 23194 ISBN 9783462030501 Versand D: 3,39 EUR Belletristik, [PU:Köln : Kiepenheuer und Witsch,]
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2002
ISBN: 9783462030501
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2001, ISBN: 9783462030501
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Bibliographische Daten des bestpassenden Buches
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Der Text über Schlingensief gehört vielleicht zum Besten, was über den Apothekerssohn aus Oberhausen, der nicht funktionieren will, je geschrieben wurde. "Manchmal heißt es, Christoph Schlingensief sei gar nichts peinlich. Richtiger ist: Alles ist ihm peinlich, der Verklemmung setzt er Exhibitionismus entgegen und stellt sich zur Verfügung, wirft sich den ersten und zweiten Stein gleich selbst mitten ins Gesicht. (...) Seht her, zeigt er, ich kann es nicht, und das ist nicht schlimm, denn es ist normal."
Die fast schon zärtliche Ernsthaftigkeit, mit der Stuckrad-Barre hier über Schlingensief schreibt, lässt erahnen, dass ihn das Thema auch persönlich betrifft. Ist nicht auch Stuckrad-Barres Karriere nach einem Skript permanenter Selbstüberforderung abgelaufen? Als halb kalkulierte, halb improvisierte Selbstinszenierung eines jungen Sprachverfertigers, der in alles hineinstolpert und sich selbst dabei beobachtet, wie er abwechselnd -- und manchmal gleichzeitig -- die Rollen des Medienvirtuosen und des Mediendilettanten spielt. Egomanisch und medien- (also auch: selbst-)kritisch zugleich. "Die Kamera läuft, läuft immer. Und wie andere Menschen in den Spiegel, so guckt Schlingensief auf den Kontrollmonitor: Was machen wir da? Wie sieht es aus, was täuschen wir vor? So wird ein Gespräch mit ihm zur Gegendarstellung, er hilft seinem Gegenüber auf die Beine eigener Sprache; natürlich vergreift er sich dabei immer wieder im Ton und an Sakrilegen."
Der Ton. Benjamin von Stuckrad-Barre weiß, was die Musik macht. Und sein Grundton ist sehr oft ein polemischer. Das ist dann gut, wenn Stuckrad-Barre diesen Modus nicht nur zur Selbstaffirmation (und das heißt ja meist: zur Herabsetzung anderer) nutzt, sondern zum Dingfestmachen eines Sachverhalts. Beispiel Kabarett. "Wenn die Kritisierten mit dem Fallschirm in Fußballstadien springen und nichts sagen, bloß "18!" schreien, wenn ihre einzige Wahlkampfidee ist, schwul zu sein und Pandabären zu retten, dann muss doch die Kritik umso ernsthafter sein. Stattdessen ist auch bei Dieter Hildebrandt das Rabattgesetz gefallen, billiger waren die Späße nie."
Am besten ist Stuckrad-Barre dann, wenn er sein Kredo ernst nimmt, dass man "die Dinge immer wieder neu überprüfen" müsse. Und wenn er sich mal einen ganzen Text lang nicht nur jede Häme verkneift, sondern in respektvoller Distanz verharrt, wie in dem schönen Text über Manfred Krug. "Seine Menschenliebe und -kenntnis kehrt die Versehrtheit, das Krummnasige, Komischnasige eines jeden um in etwas Liebenswertes, ohne die Basistragik jeder Existenz zu verniedlichen." Da wird es einem fast schon warm ums Herz.
Manchmal klingt diese neue Ernsthaftigkeit fast schon rührend sozialdemokratisch, aber diese konstruktive Milde steht Stuckrad-Barre ausgesprochen gut zu Gesicht. Dass er auch das Polemisch-Atmosphärische gut beherrscht, wissen wir ja schon -- und natürlich finden sich auch hier reichlich Beispiele (etwa die Beschreibung eines Hotelzimmers: "diese gewiss lieb gemeinte beigefarbene Keimfreihölle heißt natürlich "Management-Suite" und ist eingerichtet wie das Weltbild von Peter Hahne.").
Vielleicht ist jetzt der Punkt erreicht, an dem sich entscheidet, ob Benjamin von Stuckrad-Barre ein talentierter Selbstdarsteller bleibt oder ob aus ihm noch einmal ein großer Reporter unkonventionellen Zuschnitts (à la Alexander Osang) wird: Die Gretchenfrage ist dabei, ob es ihm gelingt, sich selbst in seinen Texten zurückzunehmen und einfach auf seine Beobachtungen zu vertrauen. Die sind nämlich meist so gut, dass sie für sich selbst sprechen und zusätzlicher Kommentierung nicht bedürfen. (Selbiges gilt im Übrigen für die zahlreichen vom Autor selbst geschossenen Fotos, die seine Texte auf kongeniale Weise ergänzen -- und zusätzlich auch als Postkartenserie erhältlich sind.).
Aber vielleicht erleben wir derzeit ja auch eine Parallelentwicklung der beiden erfolgreichsten Entertainer der letzten Jahre: Wie sein Vorbild Harald Schmidt hat sich auch Benjamin von Stuckrad-Barre immer mehr vom polemischen hin zum analytischen, ja didaktischen Modus bewegt. Letztes Indiz: seine MTV-Sendung Lesezirkel, in der Stuckrad-Barre als selbst ermächtigte "Undercover-Guerilla der Stiftung Lesen" auftritt. Da ist es nur logisch, dass auch Deutsches Theater mit einem Zitat von Stuckrad-Barres persönlichem Literaturreferenten und Lesezirkel-Dauergast Walter Kempowski endet: "In der Nacht Klavier gespielt, die Kühe, draußen vor dem Fenster, hörten mir zu. Ich brach ab, als ich merkte, daß ich mir wie Chopin vorkam. Außerdem störte es mich, daß auch die Mädchen mir drüben, im anderen Haus, möglicherweise zuhörten und eventuell dächten, ich käme mir wie Chopin vor." --Axel Henrici
Detailangaben zum Buch - Deutsches Theater (KiWi)
EAN (ISBN-13): 9783462030501
ISBN (ISBN-10): 3462030507
Gebundene Ausgabe
Taschenbuch
Erscheinungsjahr: 2002
Herausgeber: Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG, Verlag
Buch in der Datenbank seit 2007-06-01T11:24:30+02:00 (Berlin)
Detailseite zuletzt geändert am 2024-04-23T11:31:10+02:00 (Berlin)
ISBN/EAN: 3462030507
ISBN - alternative Schreibweisen:
3-462-03050-7, 978-3-462-03050-1
Alternative Schreibweisen und verwandte Suchbegriffe:
Autor des Buches: benjamin stuck, rellstab, stuckrad barre benjamin von, barr, barrè, barré, bernd latour, gray, schult, köhlein menzel bärtels, dorothea arnold, bakunin
Titel des Buches: autogramm, kiwi, deutsche theater, deutsches theater, deutsche trachten, 650, barr, remix, blackbox, livealbum, thea, benjamin stuckrad barre, theater without theater, deutsches lexikon, die ägyptische kunst, theatrum mundi
Daten vom Verlag:
Autor/in: Benjamin von Stuckrad-Barre
Titel: KiWi; Deutsches Theater
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Erscheinungsjahr: 2001-12-04
Sprache: Deutsch
12,90 € (DE)
13,30 € (AT)
23,70 CHF (CH)
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BC; PB
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