Das osmanische Hofzeremoniell des 15. und 16. Jahrhunderts aus Sicht der abendländischen Gesandten Björn Müller Author
- neues Buch2006, ISBN: 9783638633956
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 11 Punkte, Universität des Saarlandes (Historisches Insti… Mehr…
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 11 Punkte, Universität des Saarlandes (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Leben am Hof des osmanischen Sultans stellte sich für viele Generationen im Abendland Lebender äußerst geheimnisvoll dar und bot so eine Grundlage für zahlreiche Spekulationen. Sagenhafte Geschichten rankten sich um das Leben am Hofe des Sultans. Die Berichte solcher, welche dort eine Zeit lang verbracht und wieder heimkehrten, trugen nicht immer zur Entmystifizierung der dortigen Lebensart bei. Denn wie könnte sich ein Herrscher noch geheimnisvoller gebärden, als wenn er, in seinem herrlichen und für Europäer durch seine Exotik fast schon märchenhaften Palast, nur hinter einem für den Besucher nicht durchsichtigem Gitter anwesend war?1 Dieses, und weitere für den abendländischen Besucher nicht ohne weiteres zu verstehende Bräuche führten zu der eben erwähnten Mystifizierung des osmanischen Hofes. Das osmanische Hofzeremoniell fand im 16. Jahrhundert seine endgültige Gestalt.2 Angestoßen durch Mehmeds Qânûnnâme und der Konzeption seiner Herrschaft als Weltherrschaft sowie ihm als Nachfolger der oströmischen Kaiser3 führte die Entwicklung zu einer immer weiter fortschreitenden Entrückung des Sultans. Diese Entwicklung des Hofzeremoniells wurde in früheren Zeiten immer wieder verkannt. Eine Folge dieser Ansicht war, dass man lange davon ausging, dass die Osmanen ihr Zeremoniell allein vom Byzantinischen Reich übernommen hätten.4 Ganz in dieser Tradition verhaftet, schreibt Franz Babinger in seinem Buch 'Mehmed der Eroberer': 'Unzweifelhaft an byzantinische Vorbilder anknüpfend, wurde sowohl am Hof als auch in der Beamtenschaft eine Zeremonialordnung entwickelt, die ebenfalls von Mehmed II. in allen Punkten bestimmt ward.'5 Vor allem Konrad Dilger hat durch seine Arbeit 'Untersuchungen zur Geschichte des osmanischen Hofzeremoniells im 15. und 16. Jahrhundert' Überlegungen angestoßen, welche die Selbstständigkeit des osmanischen Hofzeremoniells betonen. Neben Dilger hat sich Gülru Necipoglu in Form einer Monographie der Thematik des osmanischen Zeremoniells angenommen. Allerdings liegt Necipoglus Schwerpunkt auf der Architektur der Palastanlagen. In der Forschung nimmt die Thematik des Hofzeremoniells nur eine Randstellung ein. Sind die beiden eben genannten Werke doch die einzigen zur Thematik. == 1 Dernschwam 1986, S. 64 2 Dilger 1967, S. 1 3 Faroqhi 2004, S. 41 4 Dilger 1967, S. 1 5 Babinger 1987, S. 474 Digital Content>E-books>World History>Europe History>Europe History, GRIN Verlag GmbH Digital >16<
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 11 Punkte, Universität des Saarlandes (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Leben am Hof des osmanischen Sultans stellte sich für viele Generationen im Abendland Lebender äußerst geheimnisvoll dar und bot so eine Grundlage für zahlreiche Spekulationen. Sagenhafte Geschichten rankten sich um das Leben am Hofe des Sultans. Die Berichte solcher, welche dort eine Zeit lang verbracht und wieder heimkehrten, trugen nicht immer zur Entmystifizierung der dortigen Lebensart bei. Denn wie könnte sich ein Herrscher noch geheimnisvoller gebärden, als wenn er, in seinem herrlichen und für Europäer durch seine Exotik fast schon märchenhaften Palast, nur hinter einem für den Besucher nicht durchsichtigem Gitter anwesend war?1 Dieses, und weitere für den abendländischen Besucher nicht ohne weiteres zu verstehende Bräuche führten zu der eben erwähnten Mystifizierung des osmanischen Hofes. Das osmanische Hofzeremoniell fand im 16. Jahrhundert seine endgültige Gestalt.2 Angestoßen durch Mehmeds Qânûnnâme und der Konzeption seiner Herrschaft als Weltherrschaft sowie ihm als Nachfolger der oströmischen Kaiser3 führte die Entwicklung zu einer immer weiter fortschreitenden Entrückung des Sultans. Diese Entwicklung des Hofzeremoniells wurde in früheren Zeiten immer wieder verkannt. Eine Folge dieser Ansicht war, dass man lange davon ausging, dass die Osmanen ihr Zeremoniell allein vom Byzantinischen Reich übernommen hätten.4 Ganz in dieser Tradition verhaftet, schreibt Franz Babinger in seinem Buch 'Mehmed der Eroberer': 'Unzweifelhaft an byzantinische Vorbilder anknüpfend, wurde sowohl am Hof als auch in der Beamtenschaft eine Zeremonialordnung entwickelt, die ebenfalls von Mehmed II. in allen Punkten bestimmt ward.'5 Vor allem Konrad Dilger hat durch seine Arbeit 'Untersuchungen zur Geschichte des osmanischen Hofzeremoniells im 15. und 16. Jahrhundert' Überlegungen angestoßen, welche die Selbstständigkeit des osmanischen Hofzeremoniells betonen. Neben Dilger hat sich Gülru Necipoglu in Form einer Monographie der Thematik des osmanischen Zeremoniells angenommen. Allerdings liegt Necipoglus Schwerpunkt auf der Architektur der Palastanlagen. In der Forschung nimmt die Thematik des Hofzeremoniells nur eine Randstellung ein. Sind die beiden eben genannten Werke doch die einzigen zur Thematik. == 1 Dernschwam 1986, S. 64 2 Dilger 1967, S. 1 3 Faroqhi 2004, S. 41 4 Dilger 1967, S. 1 5 Babinger 1987, S. 474 Digital Content>E-books>World History>Europe History>Europe Hist, GRIN Verlag GmbH Digital >16<
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 11 Punkte, Universität des Saarlandes (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Leben am Hof des osmanischen Sultans stellte sich für viele Generationen im Abendland Lebender äußerst geheimnisvoll dar und bot so eine Grundlage für zahlreiche Spekulationen. Sagenhafte Geschichten rankten sich um das Leben am Hofe des Sultans. Die Berichte solcher, welche dort eine Zeit lang verbracht und wieder heimkehrten, trugen nicht immer zur Entmystifizierung der dortigen Lebensart bei. Denn wie könnte sich ein Herrscher noch geheimnisvoller gebärden, als wenn er, in seinem herrlichen und für Europäer durch seine Exotik fast schon märchenhaften Palast, nur hinter einem für den Besucher nicht durchsichtigem Gitter anwesend war?1 Dieses, und weitere für den abendländischen Besucher nicht ohne weiteres zu verstehende Bräuche führten zu der eben erwähnten Mystifizierung des osmanischen Hofes. Das osmanische Hofzeremoniell fand im 16. Jahrhundert seine endgültige Gestalt.2 Angestoßen durch Mehmeds Qânûnnâme und der Konzeption seiner Herrschaft als Weltherrschaft sowie ihm als Nachfolger der oströmischen Kaiser3 führte die Entwicklung zu einer immer weiter fortschreitenden Entrückung des Sultans. Diese Entwicklung des Hofzeremoniells wurde in früheren Zeiten immer wieder verkannt. Eine Folge dieser Ansicht war, dass man lange davon ausging, dass die Osmanen ihr Zeremoniell allein vom Byzantinischen Reich übernommen hätten.4 Ganz in dieser Tradition verhaftet, schreibt Franz Babinger in seinem Buch 'Mehmed der Eroberer': 'Unzweifelhaft an byzantinische Vorbilder anknüpfend, wurde sowohl am Hof als auch in der Beamtenschaft eine Zeremonialordnung entwickelt, die ebenfalls von Mehmed II. in allen Punkten bestimmt ward.'5 Vor allem Konrad Dilger hat durch seine Arbeit 'Untersuchungen zur Geschichte des osmanischen Hofzeremoniells im 15. und 16. Jahrhundert' Überlegungen angestoßen, welche die Selbstständigkeit des osmanischen Hofzeremoniells betonen. Neben Dilger hat sich Gülru Necipoglu in Form einer Monographie der Thematik des osmanischen Zeremoniells angenommen. Allerdings liegt Necipoglus Schwerpunkt auf der Architektur der Palastanlagen. In der Forschung nimmt die Thematik des Hofzeremoniells nur eine Randstellung ein. Sind die beiden eben genannten Werke doch die einzigen zur Thematik. == 1 Dernschwam 1986, S. 64 2 Dilger 1967, S. 1 3 Faroqhi 2004, S. 41 4 Dilger 1967, S. 1 5 Babinger 1987, S. 474 Digital Content>E-books>World History>Europe History>Europe History, GRIN Verlag GmbH Digital >16<
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 11 Punkte, Universität des Saarlandes (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Leben am Hof des osmanischen Sultans stellte sich für viele Generationen im Abendland Lebender äußerst geheimnisvoll dar und bot so eine Grundlage für zahlreiche Spekulationen. Sagenhafte Geschichten rankten sich um das Leben am Hofe des Sultans. Die Berichte solcher, welche dort eine Zeit lang verbracht und wieder heimkehrten, trugen nicht immer zur Entmystifizierung der dortigen Lebensart bei. Denn wie könnte sich ein Herrscher noch geheimnisvoller gebärden, als wenn er, in seinem herrlichen und für Europäer durch seine Exotik fast schon märchenhaften Palast, nur hinter einem für den Besucher nicht durchsichtigem Gitter anwesend war?1 Dieses, und weitere für den abendländischen Besucher nicht ohne weiteres zu verstehende Bräuche führten zu der eben erwähnten Mystifizierung des osmanischen Hofes. Das osmanische Hofzeremoniell fand im 16. Jahrhundert seine endgültige Gestalt.2 Angestoßen durch Mehmeds Qânûnnâme und der Konzeption seiner Herrschaft als Weltherrschaft sowie ihm als Nachfolger der oströmischen Kaiser3 führte die Entwicklung zu einer immer weiter fortschreitenden Entrückung des Sultans. Diese Entwicklung des Hofzeremoniells wurde in früheren Zeiten immer wieder verkannt. Eine Folge dieser Ansicht war, dass man lange davon ausging, dass die Osmanen ihr Zeremoniell allein vom Byzantinischen Reich übernommen hätten.4 Ganz in dieser Tradition verhaftet, schreibt Franz Babinger in seinem Buch 'Mehmed der Eroberer': 'Unzweifelhaft an byzantinische Vorbilder anknüpfend, wurde sowohl am Hof als auch in der Beamtenschaft eine Zeremonialordnung entwickelt, die ebenfalls von Mehmed II. in allen Punkten bestimmt ward.'5 Vor allem Konrad Dilger hat durch seine Arbeit 'Untersuchungen zur Geschichte des osmanischen Hofzeremoniells im 15. und 16. Jahrhundert' Überlegungen angestoßen, welche die Selbstständigkeit des osmanischen Hofzeremoniells betonen. Neben Dilger hat sich Gülru Necipoglu in Form einer Monographie der Thematik des osmanischen Zeremoniells angenommen. Allerdings liegt Necipoglus Schwerpunkt auf der Architektur der Palastanlagen. In der Forschung nimmt die Thematik des Hofzeremoniells nur eine Randstellung ein. Sind die beiden eben genannten Werke doch die einzigen zur Thematik. == 1 Dernschwam 1986, S. 64 2 Dilger 1967, S. 1 3 Faroqhi 2004, S. 41 4 Dilger 1967, S. 1 5 Babinger 1987, S. 474 Digital Content>E-books>World History>Europe History>Europe Hist, GRIN Verlag GmbH Digital >16<
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Björn Müller:Das osmanische Hofzeremoniell des 15. und 16. Jahrhunderts aus Sicht der abendländischen Gesandten
- Erstausgabe 2007, ISBN: 9783638633956
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