Enid BLYTON:Der Turm im Ho-Ho-Wald und andere Geschichten
- gebunden oder broschiert 1990, ISBN: 9783821210872
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Xenos], illustriert von Lesley Blackman
Enid Mary Blyton (* 11. August 1897 in Dulwich, London Borough of Southwark; † 28. November 1968 ebenda) w… Mehr…
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Xenos], illustriert von Lesley Blackman
Enid Mary Blyton (* 11. August 1897 in Dulwich, London Borough of Southwark; † 28. November 1968 ebenda) war eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen des 20. Jahrhunderts. Sie schrieb mehr als 750 Bücher und über 10.000 Kurzgeschichten. Bis heute ist Enid Blyton mit über 600 Millionen verkauften Büchern international eine der kommerziell erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen. Ihre Bücher gibt es in über 100 Sprachen.
Enid Blyton suchte selbst die Künstler für die Illustration ihrer Bücher aus. Ebenso hatte sie die Idee, auch auf der Rückseite ihrer Bücher Bilder abzudrucken, so dass die Buchhändler diese gerne zur Präsentation ins Schaufenster legten. Die eigene Unterschrift auf ihren Büchern ist ebenfalls eine ihrer Ideen.
Enid Blyton wurde als erstes Kind von Thomas Carey Blyton und Theresa Mary Harrison geboren. Als Kind fiel sie durch ihr ausgezeichnetes Gedächtnis auf. Bereits im Alter von acht Jahren konnte sie die Seite eines Buches lesen und anschließend den gesamten Text Wort für Wort wiederholen. Diese Fähigkeit sollte ihr vor allem in der Schule beim Lernen von langen Gedichten und dem Schreiben von Nacherzählungen zugutekommen.
Sie besuchte die St. Christopher School in Beckenham in der Grafschaft Kent. Ihre Lieblingsfächer waren Englisch und Musik. Die Schule wurde zu einem Vorbild der Internate, die später Schauplatz für einen Teil ihrer Bücher waren. Die in den Büchern beschriebenen Streiche soll sie laut eigener Aussage alle selbst erlebt haben. Personen, die sie dort kennenlernte, wie ihre Französischlehrerin oder ihre belgische Klassenkameradin Claudine, ließ sie in den Geschichten auftreten.
Enid Blyton begann mit 14 Jahren mit dem Schreiben. Sie gewann einen Gedichte-Wettbewerb für Kinder und bot daraufhin ihre Gedichte und Geschichten verschiedenen Magazinen zur Veröffentlichung an. Ihre Eltern und Bekannte hielten sie für eine begabte Pianistin, dennoch begann die 18-Jährige gegen den Wunsch der Eltern eine Ausbildung zur Lehrerin an der Ipswich High School. Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung war ihre erste Arbeitsstelle die Bichley Park School for Boys. Ein Jahr später ging sie als Lehrerin zurück nach Beckenham.
Ihr erstes Buch Child Whispers (Kindergeflüster) erschien 1922. 1924 heiratete Enid Blyton den Verlagslektor Hugh Pollock und gab ihren Beruf als Lehrerin auf, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Das Paar lebte eine Zeit lang in London, doch schließlich zog es sie zurück nach Beckenham. Ab 1926 brachte Enid ein Kindermagazin mit humorvollen Geschichten heraus. Enid und ihr Mann zogen 1929 in das Haus Old Thatch in Bourne End in Buckinghamshire. Das Haus aus dem 17. Jahrhundert hatte einen Garten von 0,81 ha. Es steht heute unter Denkmalschutz (Grade II), der Garten kann besichtigt werden, ist allerdings inzwischen vollständig umgestaltet, nur eine 26 m lange Pergola, die mit Rosen und Klematis bepflanzt ist, entstammt noch dem ursprünglichen Garten. Hier wurden ihre Töchter Gillian Mary (15. Juli 1931–2007) und Imogen (* 27. Oktober 1935) geboren.
1931 schrieb Blyton ihren ersten Erwachsenenroman, den sie allerdings nicht veröffentlichte. Sie arbeitete ihn zum ersten Band der Geschichten um den Zirkus Galliano um. 1937 erschien ihr erster Jugendroman The Adventures of the Wishing Chair. 1938 begann mit die Insel der Abenteuer ihre erste Jugendbuchreihe. Im gleichen Jahr zog sie nach Green Hedges, einem großen Pseudo-Tudor-Haus in Beaconsfield in Buckinghamshire.
1942 wurde Blytons erste Ehe geschieden. In der Biografie von Barbary Stoney (die unter der Mitwirkung von Blytons Tochter Imogen Pollock entstand) wird die Autorin als lieblose, herrische Mutter dargestellt, die ihrem geschiedenen Mann den Umgang mit den Töchtern verbot und dafür sorgte, dass die beiden Mädchen fast 15 Jahre lang keinen Kontakt zu ihrem Vater hatten. Blytons Verhältnis zu Kindern soll laut ihrer Tochter Imogen schon in der Zeit als Lehrerin nicht besonders eng und warmherzig gewesen sein. Stoney und Pollock beschreiben Blyton als egomanische Tyrannin. Als Beispiel wird genannt, dass Blyton während der deutschen Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg nach der Einquartierung von Londoner Kindern umgehend das Haus verließ und die Betreuung der Kinder ihren Töchtern und dem Kindermädchen überließ. 1943 heiratete Enid zum zweiten Mal. Ihr zweiter Ehemann war der Chirurg Kenneth Darrell Waters (1892–1967).
Den Großteil ihrer Werke schrieb Blyton in den 1940er und 1950er Jahren, dabei entstanden die meisten Bände ihrer Abenteuer- und Internatsreihen sowie die in Großbritannien äußerst erfolgreiche Noddy-Serie. In den 1950er Jahren wurden Blytons Bücher zu Bestsellern und machten die Autorin durch Lizenzausgaben in anderen Sprachen international bekannt. 1953 stellte sie die Herausgabe ihres ersten Magazins nach fast 30 Jahren des Erscheinens ein und ersetzte es durch das „Enid-Blyton-Magazin“. 1964 wurde das letzte Kinderbuch Blytons Noddy and the Aeroplane veröffentlicht.
Anfang der 1960er Jahre bemerkte Blyton, dass Gedächtnis und Konzentrationsfähigkeit nachließen, sodass sie schließlich nicht mehr in der Lage war, zusammenhängend zu schreiben. Ihre Fantasiewelt mischte sich immer wieder in die reale Welt. Ihr Mann Kenneth Darrell Waters, der zu diesem Zeitpunkt selbst schwerkrank war, musste ihr die Antwortbriefe an ihre Fans diktieren, da sie selbst kaum noch fähig dazu war, Antworten zu verfassen. Auch bemühte er sich stets, für die Öffentlichkeit das Bild einer geistig aktiven Frau aufrechtzuerhalten und ihre Alzheimer-Krankheit zu verbergen. Nach dem Tod ihres Mannes (Blyton konnte dies in einem vorübergehenden Zustand geistiger Aktivität wahrnehmen) verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand rapide. Schließlich wurde sie in eine Klinik in Hampstead eingewiesen, wo sie am 28. November 1968 nach einem Herzinfarkt starb.
(...)
Pädagogische Vorbehalte und umgearbeitete Neuausgaben
Mehrere Jahrzehnte nach der Entstehung der Kinderbücher erscheinen von Blyton dargestellte soziale Strukturen und Vorstellungen als nicht mehr zeitgemäß. Das führte sogar dazu, dass neue Ausgaben der Werke inhaltlich verändert wurden.
Insbesondere enthalten die Erzählungen teilweise zeitbedingten versteckten bis offensichtlichen Rassismus, besonders in der Noddy-Serie, in der die dunkelhäutigen „Golliwogs“ („Golliwogs“ sind traditionelle „Negerpuppen“, die Minstrel-Musiker darstellen, zudem ist „Golliwog“ in Großbritannien ein Schimpfwort für Schwarze) oft Unsinn anstellen und den anderen Spielzeugpuppen geistig unterlegen sind. Die heutigen Noddy-Ausgaben erscheinen daher in einer bearbeiteten Fassung, in der die Golliwogs sympathischer dargestellt werden.
In den 1970er und 1980er Jahren weigerten sich einige britische Buchhandlungen, Blytons Bücher in ihr Sortiment aufzunehmen. Die anhaltende Kritik hat schließlich zu einer Überarbeitung zahlreicher Werke geführt, sowohl im Original als auch in übersetzten Versionen. Verändert wurden allzu stereotype Namen und Ausdrücke, die nicht mehr dem allgemeinen Sprachgebrauch entsprachen (Zum Beispiel: aus „tramp“ wurde „homeless man“, aus „gypsies“ wurde „travelling people“). Auch die Pädagogik wurde aktuellen Ansichten angepasst: Lehrerinnen verteilen in den Geschichten keine Ohrfeigen mehr, sondern schimpfen stattdessen nur noch. Die Hausarbeit wird von Jungen und Mädchen gemeinsam erledigt usw.
Wohlwollende Kritiker sehen in Blytons Abenteuerromanen aber auch mitunter eine Abkehr der Protagonisten von gängigen Gesellschaftsmustern und deren Vorurteilen. So zeigen die kindliche Naivität und der ausgeprägte Sinn für Gerechtigkeit der „Fünf Freunde“, dass Enid Blyton den Wert des Menschen in dieser Serie eher an seinem individuellen Charakter und nicht nur an seiner Herkunft oder Geburt fest macht. In ihren Werken „Fünf Freunde helfen ihrem Kameraden“ und „Fünf Freunde im Nebel“ z. B. treten die Kinder den sogenannten Zigeunerkindern völlig unvoreingenommen gegenüber und freunden sich mit ihnen an. Diese Geschichten enden mit einer erfolgreichen Integration eines Außenseiter-Charakters in die Gesellschaft. Allerdings ist auch hier wieder, wie in den Internatsgeschichten, die Anpassung an die dominante Gruppe (die bürgerliche Gesellschaft) der einzige Weg zur Integration.
In den Internatsgeschichten wird das wiederkehrend auftretende Mobbing unliebsamer „Neuer“ als bedenklich gesehen: Hier würden ohnehin vorhandene, kindliche Verhaltensmuster nicht relativiert oder sogar als negativ dargestellt, sondern moralisch bestärkt. Problematisch sind dabei nicht die Außenseiter-Charaktere an sich, die Blyton zum Teil als selbstbewusste, starke Persönlichkeiten entwirft und die oft weitaus interessanter sind als die schon angepassten Protagonisten, sondern die in den Büchern propagierte Auflösung dieser Charaktere im Gruppenzwang. Nicht die Gruppe muss auch Menschen akzeptieren, die von der gewünschten „Norm“ abweichen, sondern Einzelne müssen sich für Aufnahme in die Gruppe verändern. Gefördert werde damit einerseits eine Anpassung an die machthabende Mehrheit unter Aufgabe der Individualität, andererseits werden jugendliche Mobbing-Aktivitäten möglicherweise bestätigt.
(Quelle: Wikipedia)
Neuwertiges, DE, [SC: 2.40], wie neu, gewerbliches Angebot, 193x126 mm, 160, [GW: 280g], [PU: Hamburg], k.A., Banküberweisung, Internationaler Versand, [CT: Kinderbücher/Jugendbücher / Enid Blyton]<