2010, ISBN: 9783869451909
Religiöse Bildung im Spannungsfeld von Konfessionalität und Pluralität, eBooks, eBook Download (PDF), Hinter diesem Band steht der Verein "inter religion(e)s" - Forum für religiöse Bildun… Mehr…
Religiöse Bildung im Spannungsfeld von Konfessionalität und Pluralität, eBooks, eBook Download (PDF), Hinter diesem Band steht der Verein "inter religion(e)s" - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und Praxis voranzubringen, und zwar im Sinne von Information und Beratung über Entwicklungen im Bereich der religiösen Bildung. Dazu gehören Anfragen und Desiderate im Blick auf religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften sowie öffentliche Bildungseinrichtungen - auch wie interreligiöse Bildung weiter entwickelt werden sollte. Der Vorsitzende des Vereins, Aaron Schart, Professor für biblische Theologie an der Universität Duisburg-Essen, und Andreas Obermann, Privatdozent für Religionspädagogik an der Universität Bonn, auch Vorstandsmitglied, haben es vermocht, die Vielfältigkeit religiöser Bildung aus der Sicht verschiedener religiöser Traditionen anzusprechen. Sie heben zusammen mit den AutorInnen zum hervor, dass "Kompetenz Religion" die Bedeutung religiöser Identität und ihre Entwicklung insgesamt stärken sollte. Denn nur auf diese Weise werden für das friedliche Zusammenleben in Schule und Gesellschaft die multikulturellen und multireligiösen Vorgegebenheiten kreativ und sozial verantwortlich ungesetzt. Aus diesem Grund ist am Schluss des Buches ein Appell zur Diskussion um die Ausgestaltung der Kooperation zwischen den Fächern der religiösen und ethischen Bildung in den Schulen Nordrhein-Westfalens vom Januar 2009, der sog. ARI - Appell abgedruckt. Andreas Obermann, der zweite Herausgeber und Religionspädagoge an der Universität Bonn, beschreibt im Vorspann die im Appell vorgeschlagenen Integrationschancen im Blick auf die (rechtliche) Situation des Religionsunterrichts. Die im Buch versammelten Beiträge - alle im Umfeld von "inter religion(e)s" und der Universität Duisburg-Essen entstanden - nehmen nun die unterschiedlichen Voraussetzungen und Facetten auf, und zwar im Blick auf die Spannung von religiöser Pluralität, konfessionellem Religionsunterricht, Veränderungen der Religionspädagogik und interreligiöser Erziehung in der Schule. Der erste Abschnitt handelt von der Religionskultur im Wandel. Eckart Gottwald, Religionspädagoge und Mitgründer von "inter religion(e)s", macht deutlich, dass angesichts multireligiöser Situationen gesellschaftspolitische Verantwortung vorurteilsfreies, Interreligiöses Lernen notwendig macht, damit junge Leute ihre eigenständige religiöse Orientierung finden. Der Schulpädagoge Werner Habel ergänzt diese Überlegungen durch die Darlegung von Bildungsstandards, die religiöse Kompetenz ermöglichen. Die Konsequenz heißt für Eckart Gottwald darum, dass die religiöse Pluralität letztlich einen interreligiöser Religionsunterricht erfordert, der die Werte und Bekenntnistraditionen der verschiedenen Religionen aufnimmt und damit integrationsfördernd wirkt. Dies zeigt beispielhaft der schon klassische Film "Nazmiyes Kopftuch" (entstanden 1979/80). In einem zweiten Abschnitt geht es um Religion und Säkularität, eingeleitet aus philosophischer Sicht von Thorsten Bachmann. Sein Beitrag gipfelt in der Schlussfrage, "ob es nicht möglich ist, verschiedene Formen weltanschaulicher Orientierung im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Erziehungsauftrages koexistieren zu lassen" (S. 69). Und die Antwort heißt: Es geht! Dies zeigt das Fach "Praktische Philosophie" in NRW neben und nicht gegen den konfessionellen Religionsunterricht oder LER (Lebenskunde - Ethik - Religion) in Brandenburg. Aaron Schart, Bibelwissenschaftler, weist an Tendenzen im Alten und Neuen Testament nach, dass die Entzauberung der Welt und damit ihre Säkularisierung im Blick auf heutige Gegebenheiten in gewisser Weise schon biblisch vorgezeichnet ist. Auch wenn der Religionsunterricht in Deutschland durch die Konfessionalität geprägt ist und evangelischer und katholischer Religionslehrer trotz zunehmenden Ethik- und Phiosophie-Unterrichts in den meisten Bundesländern dominieren, so haben doch Religionsvertreter andere Religionen eine z.T. abweichende Sicht. Dies wird unterschiedlich, aber nicht generell gegensätzlich von christlichen wie nicht-christlichen AutorInnen im dritten Kapitel unter der Überschrift Religiöse und interreligiöse Kompetenz aus Sicht der Religionen behandelt. Der katholische Religionspädagoge Rudolf Englert geht recht zurückhaltend vor, indem er im Grunde für ein Kooperationsmodell der verschiedenen Religionsgemeinschaften zur Ausgestaltung des Religionsunterrichts plädiert. Georg Bubolz, bis 2008 Fachdezernent bei der Bezirksregierung Düsseldorf, nimmt diese Überlegungen am Beispiel der EKD-Leitlinien für die Einbindung des Ev. Religionsunterrichts in eine umgreifende Fächergruppe auf und stützt sich dabei auf die grundlegenden Arbeiten von Karl-Ernst Nipkow zu dessen evangelisch orientierter "Pädagogik und Theologie des Anderen". Er exemplifiziert diesen didaktischen Ansatz, indem er auf die Bearbeitung der "Kontexte" im interkonfessionellen und interreligiösen Lernen verweist und dies an einer Reihe von Unterrichtsmaterialien der Sekundarstufe I und II exemplifiziert. Welche organisatorischen Konsequenzen ein interreligiöse Didaktik haben müsste, wird in diesem Beitrag nicht behandelt. Die Rüsselsheimer Pfarrerin Annette Mehlhorn, Mitbegründerin der interreligiösen Sarah-Hagar-Initiative, fordert religiöse Kompetenz so ein, dass Differenzen bewusst erlebt und reflektiert werden, um auf diese Weise eine "multiperspektivische interreligiöse Pädagogik" zu entwickeln, die sich schulisch verorten lässt und den Kontext globalen Lernens mit einbezieht. Die folgenden Beiträge aus anderen Weltreligionen machen gleichzeitig besondere Probleme der Minderheitenreligionen in Deutschland deutlich: Aus jüdischer Sicht fordert Rachel Herweg, jüdische Theologin und Psychologin, deutlicher nationale Bildungsstandards für den jüdischen Religionsunterricht, Rabeya Müller vom Internationalen für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik in Köln (IPD) setzt sich für eine korangemäße und gleichzeitig interreligiös offene Didaktik im Rahmen eines Islamischen Religionsunterrichts ein und der Sozialpädagoge Ismail Kaplan beschreibt aus alevitischer Sicht die derzeitige Situation eines Alevitischen Religionsunterrichts in den einzelnen Bundesländern mit der Zielprojektion alevitischer Identität für die SchülerInnen, aber auch mit dem Blick auf die Grundlagen und Werte der anderen Religionen. Es folgt aus buddhistischer Sicht der Beitrag von Vidyagita / Cordula Feld (Freunde des Westlichen Buddhistischen Ordens, Essen). Sie hält die stärkere Einbindung des Buddhismus beim Erlernen religiöser Kompetenz durch LehrerInnen und SchülerInnen für notwendig. Nicola Towfigh, Generalsekretärin des Nationalen Rates der Baha'i, akzeptiert ohne Probleme aufgrund der Wertevorstellung in der Baha'i-Religion die Teilnahme von Baha'i-Kindern am Religionsunterricht der anderen Religionen bzw. Konfessionen. Sie wünscht sich aber für die fernere Zukunft ein wirkliches gemeinsames Lernen der unterschiedlich religiös sozialisierten SchülerInnen (S. 234). Vielleicht stand das Modell eines schon existierenden Religionsunterrichts für alle in Hamburg indirekt bei ihren Überlegungen Pate. Ähnlich argumentiert die Montessori-Pädagogin Karen Reitz-Koncebovski, indem sie zum einen im Unterricht die gemeinsame Wahrheitssuche in den Vordergrund stellt, aber zum andern die individuelle Zielrichtung und Entscheidung des einzelnen im Blick auf die religiöse Identität einbezogen wissen will. Zum guten Schluss gibt es von Andreas Obermann - offensichtlich ermutigt durch Berufsschul-Erfahrungen -gewissermaßen archäologische Wegmarkierungen für interreligiöses Lernen. Er zeigt auf, welche Kraft von Orten wie Jerusalem, Hebron, Jerash, Rom oder gar von der Wüsteausgehen können, wenn diese nicht zum Konfliktfeld werden, sondern die in ihnen liegende Kraft multireligiöser Geschichte für interreligiöse Verständigung freigesetzt wird. Nach der Schlüsselkompetenz Religion hatten die AutorInnen gefragt. Ihre Antworten sind oft beschreibend nüchtern, und doch schimmert überall als Vision die Hoffnung durch, dass interreligiöse Bildung mehr und mehr zum selbstverständlichen Teil von Schule werden möge, damit die Aufgaben einer pluralen Gesellschaft adäquat bearbeitet werden können. Reinhard Kirste Rz-Schart, 11.04.10, [PU: Traugott Bautz], Seiten: 292, Traugott Bautz, 2010<
lehmanns.de Versandkosten:Download sofort lieferbar. (EUR 0.00) Details... |
2009, ISBN: 9783869451909
Hinter diesem Band steht der Verein 'inter religion(e)s' - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und … Mehr…
Hinter diesem Band steht der Verein 'inter religion(e)s' - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und Praxis voranzubringen, und zwar im Sinne von Information und Beratung über Entwicklungen im Bereich der religiösen Bildung. Dazu gehören Anfragen und Desiderate im Blick auf religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften sowie öffentliche Bildungseinrichtungen - auch wie interreligiöse Bildung weiter entwickelt werden sollte. Der Vorsitzende des Vereins, Aaron Schart, Professor für biblische Theologie an der Universität Duisburg-Essen, und Andreas Obermann, Privatdozent für Religionspädagogik an der Universität Bonn, auch Vorstandsmitglied, haben es vermocht, die Vielfältigkeit religiöser Bildung aus der Sicht verschiedener religiöser Traditionen anzusprechen. Sie heben zusammen mit den AutorInnen zum hervor, dass 'Kompetenz Religion' die Bedeutung religiöser Identität und ihre Entwicklung insgesamt stärken sollte. Denn nur auf diese Weise werden für das friedliche Zusammenleben in Schule und Gesellschaft die multikulturellen und multireligiösen Vorgegebenheiten kreativ und sozial verantwortlich ungesetzt. Aus diesem Grund ist am Schluss des Buches ein Appell zur Diskussion um die Ausgestaltung der Kooperation zwischen den Fächern der religiösen und ethischen Bildung in den Schulen Nordrhein-Westfalens vom Januar 2009, der sog. ARI - Appell abgedruckt. Andreas Obermann, der zweite Herausgeber und Religionspädagoge an der Universität Bonn, beschreibt im Vorspann die im Appell vorgeschlagenen Integrationschancen im Blick auf die (rechtliche) Situation des Religionsunterrichts. Die im Buch versammelten Beiträge - alle im Umfeld von 'inter religion(e)s' und der Universität Duisburg-Essen entstanden - nehmen nun die unterschiedlichen Voraussetzungen und Facetten auf, und zwar im Blick auf die Spannung von religiöser Pluralität, konfessionellem Religionsunterricht, Veränderungen der Religionspädagogik und interreligiöser Erziehung in der Schule. Der erste Abschnitt handelt von der Religionskultur im Wandel. Eckart Gottwald, Religionspädagoge und Mitgründer von 'inter religion(e)s', macht deutlich, dass angesichts multireligiöser Situationen gesellschaftspolitische Verantwortung vorurteilsfreies, Interreligiöses Lernen notwendig macht, damit junge Leute ihre eigenständige religiöse Orientierung finden. Der Schulpädagoge Werner Habel ergänzt diese Überlegungen durch die Darlegung von Bildungsstandards, die religiöse Kompetenz ermöglichen. Die Konsequenz heisst für Eckart Gottwald darum, dass die religiöse Pluralität letztlich einen interreligiöser Religionsunterricht erfordert, der die Werte und Bekenntnistraditionen der verschiedenen Religionen aufnimmt und damit integrationsfördernd wirkt. Dies zeigt beispielhaft der schon klassische Film 'Nazmiyes Kopftuch' (entstanden 1979/80). In einem zweiten Abschnitt geht es um Religion und Säkularität, eingeleitet aus philosophischer Sicht von Thorsten Bachmann. Sein Beitrag gipfelt in der Schlussfrage, 'ob es nicht möglich ist, verschiedene Formen weltanschaulicher Orientierung im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Erziehungsauftrages koexistieren zu lassen' (S. 69). Und die Antwort heisst: Es geht! Dies zeigt das Fach 'Praktische Philosophie' in NRW neben und nicht gegen den konfessionellen Religionsunterricht oder LER (Lebenskunde - Ethik - Religion) in Brandenburg. Aaron Schart, Bibelwissenschaftler, weist an Tendenzen im Alten und Neuen Testament nach, dass die Entzauberung der Welt und damit ihre Säkularisierung im Blick auf heutige Gegebenheiten in gewisser Weise schon biblisch vorgezeichnet ist. Auch wenn der Religionsunterricht in Deutschland durch die Konfessionalität geprägt ist und evangelischer und katholischer Religionslehrer trotz zunehmenden Ethik- und Phiosophie-Unterrichts in den meisten Bundesländern dominieren, so haben doch Religionsvertreter andere Religionen eine z.T. abweichende Sicht. Dies wird unterschiedlich, aber nicht generell gegensätzlich von christlichen wie nicht-christlichen AutorInnen im dritten Kapitel unter der Überschrift Religiöse und interreligiöse Kompetenz aus Sicht der Religionen behandelt. Der katholische Religionspädagoge Rudolf Englert geht recht zurückhaltend vor, indem er im Grunde für ein Kooperationsmodell der verschiedenen Religionsgemeinschaften zur Ausgestaltung des Religionsunterrichts plädiert. Georg Bubolz, bis 2008 Fachdezernent bei der Bezirksregierung Düsseldorf, nimmt diese Überlegungen am Beispiel der EKD-Leitlinien für die Einbindung des Ev. Religionsunterrichts in eine umgreifende Fächergruppe auf und stützt sich dabei auf die grundlegenden Arbeiten von Karl-Ernst Nipkow zu dessen evangelisch orientierter 'Pädagogik und Theologie des Anderen'. Er exemplifiziert diesen didaktischen Ansatz, indem er auf die Bearbeitung der 'Kontexte' im interkonfessionellen und interreligiösen Lernen verweist und dies an einer Reihe von Unterrichtsmaterialien der Sekundarstufe I und II exemplifiziert. Welche organisatorischen Konsequenzen ein interreligiöse Didaktik haben müsste, wird in diesem Beitrag nicht behandelt. Die Rüsselsheimer Pfarrerin Annette Mehlhorn, Mitbegründerin der interreligiösen Sarah-Hagar-Initiative, fordert religiöse Kompetenz so ein, dass Differenzen bewusst erlebt und reflektiert werden, um auf diese Weise eine 'multiperspektivische interreligiöse Pädagogik' zu entwickeln, die sich schulisch verorten lässt und den Kontext globalen Lernens mit einbezieht. Die folgenden Beiträge aus anderen Weltreligionen machen gleichzeitig besondere Probleme der Minderheitenreligionen in Deutschland deutlich: Aus jüdischer Sicht fordert Rachel Herweg, jüdische Theologin und Psychologin, deutlicher nationale Bildungsstandards für den jüdischen Religionsunterricht, Rabeya Müller vom Internationalen für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik in Köln (IPD) setzt sich für eine korangemässe und gleichzeitig interreligiös offene Didaktik im Rahmen eines Islamischen Religionsunterrichts ein und der Sozialpädagoge Ismail Kaplan beschreibt aus alevitischer Sicht die derzeitige Situation eines Alevitischen Religionsunterrichts in den einzelnen Bundesländern mit der Zielprojektion alevitischer Identität für die SchülerInnen, aber auch mit dem Blick auf die Grundlagen und Werte der anderen Religionen. Es folgt aus buddhistischer Sicht der Beitrag von Vidyagita / Cordula Feld (Freunde des Westlichen Buddhistischen Ordens, Essen). Sie hält die stärkere Einbindung des Buddhismus beim Erlernen religiöser Kompetenz durch LehrerInnen und SchülerInnen für notwendig. Nicola Towfigh, Generalsekretärin des Nationalen Rates der Baha'i, akzeptiert ohne Probleme aufgrund der Wertevorstellung in der Baha'i-Religion die Teilnahme von Baha'i-Kindern am Religionsunterricht der anderen Religionen bzw. Konfessionen. Sie wünscht sich aber für die fernere Zukunft ein wirkliches gemeinsames Lernen der unterschiedlich religiös sozialisierten SchülerInnen (S. 234). Vielleicht stand das Modell eines schon existierenden Religionsunterrichts für alle in Hamburg indirekt bei ihren Überlegungen Pate. Ähnlich argumentiert die Montessori-Pädagogin Karen Reitz-Koncebovski, indem sie zum einen im Unterricht die gemeinsame Wahrheitssuche in den Vordergrund stellt, aber zum andern die individuelle Zielrichtung und Entscheidung des einzelnen im Blick auf die religiöse Identität einbezogen wissen will. Zum guten Schluss gibt es von Andreas Obermann - offensichtlich ermutigt durch Berufsschul-Erfahrungen -gewissermassen archäologische Wegmarkierungen für interreligiöses Lernen. Er zeigt auf, welche Kraft von Orten wie Jerusalem, Hebron, Jerash, Rom oder gar von der Wüsteausgehen können, wenn diese nicht zum Konfliktfeld werden, sondern die in ihnen liegende Kraft multireligiöser Geschichte für interreligiöse Verständigung freigesetzt wird. Nach der Schlüsselkompetenz Religion hatten die AutorInnen gefragt. Ihre Antworten sind oft beschreibend nüchtern, und doch schimmert überall als Vision die Hoffnung durch, dass interreligiöse Bildung mehr und mehr zum selbstverständlichen Teil von Schule werden möge, damit die Aufgaben einer pluralen Gesellschaft adäquat bearbeitet werden können. Reinhard Kirste Rz-Schart, 11.04.10 eBooks > Sachbücher > Philosophie & Religion > Religion; eBooks > Kochen & Backen; eBooks > Fachbücher > Theologie , Bautz, Traugott, PDF, Bautz, Traugott<
Orellfuessli.ch Nr. A1032219841. Versandkosten:Lieferzeiten außerhalb der Schweiz 3 bis 21 Werktage, , Sofort per Download lieferbar, zzgl. Versandkosten. (EUR 17.41) Details... |
2009, ISBN: 9783869451909
Hinter diesem Band steht der Verein 'inter religion(e)s' - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und … Mehr…
Hinter diesem Band steht der Verein 'inter religion(e)s' - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und Praxis voranzubringen, und zwar im Sinne von Information und Beratung über Entwicklungen im Bereich der religiösen Bildung. Dazu gehören Anfragen und Desiderate im Blick auf religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften sowie öffentliche Bildungseinrichtungen - auch wie interreligiöse Bildung weiter entwickelt werden sollte. Der Vorsitzende des Vereins, Aaron Schart, Professor für biblische Theologie an der Universität Duisburg-Essen, und Andreas Obermann, Privatdozent für Religionspädagogik an der Universität Bonn, auch Vorstandsmitglied, haben es vermocht, die Vielfältigkeit religiöser Bildung aus der Sicht verschiedener religiöser Traditionen anzusprechen. Sie heben zusammen mit den AutorInnen zum hervor, dass 'Kompetenz Religion' die Bedeutung religiöser Identität und ihre Entwicklung insgesamt stärken sollte. Denn nur auf diese Weise werden für das friedliche Zusammenleben in Schule und Gesellschaft die multikulturellen und multireligiösen Vorgegebenheiten kreativ und sozial verantwortlich ungesetzt. Aus diesem Grund ist am Schluss des Buches ein Appell zur Diskussion um die Ausgestaltung der Kooperation zwischen den Fächern der religiösen und ethischen Bildung in den Schulen Nordrhein-Westfalens vom Januar 2009, der sog. ARI - Appell abgedruckt. Andreas Obermann, der zweite Herausgeber und Religionspädagoge an der Universität Bonn, beschreibt im Vorspann die im Appell vorgeschlagenen Integrationschancen im Blick auf die (rechtliche) Situation des Religionsunterrichts. Die im Buch versammelten Beiträge - alle im Umfeld von 'inter religion(e)s' und der Universität Duisburg-Essen entstanden - nehmen nun die unterschiedlichen Voraussetzungen und Facetten auf, und zwar im Blick auf die Spannung von religiöser Pluralität, konfessionellem Religionsunterricht, Veränderungen der Religionspädagogik und interreligiöser Erziehung in der Schule. Der erste Abschnitt handelt von der Religionskultur im Wandel. Eckart Gottwald, Religionspädagoge und Mitgründer von 'inter religion(e)s', macht deutlich, dass angesichts multireligiöser Situationen gesellschaftspolitische Verantwortung vorurteilsfreies, Interreligiöses Lernen notwendig macht, damit junge Leute ihre eigenständige religiöse Orientierung finden. Der Schulpädagoge Werner Habel ergänzt diese Überlegungen durch die Darlegung von Bildungsstandards, die religiöse Kompetenz ermöglichen. Die Konsequenz heisst für Eckart Gottwald darum, dass die religiöse Pluralität letztlich einen interreligiöser Religionsunterricht erfordert, der die Werte und Bekenntnistraditionen der verschiedenen Religionen aufnimmt und damit integrationsfördernd wirkt. Dies zeigt beispielhaft der schon klassische Film 'Nazmiyes Kopftuch' (entstanden 1979/80). In einem zweiten Abschnitt geht es um Religion und Säkularität, eingeleitet aus philosophischer Sicht von Thorsten Bachmann. Sein Beitrag gipfelt in der Schlussfrage, 'ob es nicht möglich ist, verschiedene Formen weltanschaulicher Orientierung im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Erziehungsauftrages koexistieren zu lassen' (S. 69). Und die Antwort heisst: Es geht! Dies zeigt das Fach 'Praktische Philosophie' in NRW neben und nicht gegen den konfessionellen Religionsunterricht oder LER (Lebenskunde - Ethik - Religion) in Brandenburg. Aaron Schart, Bibelwissenschaftler, weist an Tendenzen im Alten und Neuen Testament nach, dass die Entzauberung der Welt und damit ihre Säkularisierung im Blick auf heutige Gegebenheiten in gewisser Weise schon biblisch vorgezeichnet ist. Auch wenn der Religionsunterricht in Deutschland durch die Konfessionalität geprägt ist und evangelischer und katholischer Religionslehrer trotz zunehmenden Ethik- und Phiosophie-Unterrichts in den meisten Bundesländern dominieren, so haben doch Religionsvertreter andere Religionen eine z.T. abweichende Sicht. Dies wird unterschiedlich, aber nicht generell gegensätzlich von christlichen wie nicht-christlichen AutorInnen im dritten Kapitel unter der Überschrift Religiöse und interreligiöse Kompetenz aus Sicht der Religionen behandelt. Der katholische Religionspädagoge Rudolf Englert geht recht zurückhaltend vor, indem er im Grunde für ein Kooperationsmodell der verschiedenen Religionsgemeinschaften zur Ausgestaltung des Religionsunterrichts plädiert. Georg Bubolz, bis 2008 Fachdezernent bei der Bezirksregierung Düsseldorf, nimmt diese Überlegungen am Beispiel der EKD-Leitlinien für die Einbindung des Ev. Religionsunterrichts in eine umgreifende Fächergruppe auf und stützt sich dabei auf die grundlegenden Arbeiten von Karl-Ernst Nipkow zu dessen evangelisch orientierter 'Pädagogik und Theologie des Anderen'. Er exemplifiziert diesen didaktischen Ansatz, indem er auf die Bearbeitung der 'Kontexte' im interkonfessionellen und interreligiösen Lernen verweist und dies an einer Reihe von Unterrichtsmaterialien der Sekundarstufe I und II exemplifiziert. Welche organisatorischen Konsequenzen ein interreligiöse Didaktik haben müsste, wird in diesem Beitrag nicht behandelt. Die Rüsselsheimer Pfarrerin Annette Mehlhorn, Mitbegründerin der interreligiösen Sarah-Hagar-Initiative, fordert religiöse Kompetenz so ein, dass Differenzen bewusst erlebt und reflektiert werden, um auf diese Weise eine 'multiperspektivische interreligiöse Pädagogik' zu entwickeln, die sich schulisch verorten lässt und den Kontext globalen Lernens mit einbezieht. Die folgenden Beiträge aus anderen Weltreligionen machen gleichzeitig besondere Probleme der Minderheitenreligionen in Deutschland deutlich: Aus jüdischer Sicht fordert Rachel Herweg, jüdische Theologin und Psychologin, deutlicher nationale Bildungsstandards für den jüdischen Religionsunterricht, Rabeya Müller vom Internationalen für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik in Köln (IPD) setzt sich für eine korangemässe und gleichzeitig interreligiös offene Didaktik im Rahmen eines Islamischen Religionsunterrichts ein und der Sozialpädagoge Ismail Kaplan beschreibt aus alevitischer Sicht die derzeitige Situation eines Alevitischen Religionsunterrichts in den einzelnen Bundesländern mit der Zielprojektion alevitischer Identität für die SchülerInnen, aber auch mit dem Blick auf die Grundlagen und Werte der anderen Religionen. Es folgt aus buddhistischer Sicht der Beitrag von Vidyagita / Cordula Feld (Freunde des Westlichen Buddhistischen Ordens, Essen). Sie hält die stärkere Einbindung des Buddhismus beim Erlernen religiöser Kompetenz durch LehrerInnen und SchülerInnen für notwendig. Nicola Towfigh, Generalsekretärin des Nationalen Rates der Baha'i, akzeptiert ohne Probleme aufgrund der Wertevorstellung in der Baha'i-Religion die Teilnahme von Baha'i-Kindern am Religionsunterricht der anderen Religionen bzw. Konfessionen. Sie wünscht sich aber für die fernere Zukunft ein wirkliches gemeinsames Lernen der unterschiedlich religiös sozialisierten SchülerInnen (S. 234). Vielleicht stand das Modell eines schon existierenden Religionsunterrichts für alle in Hamburg indirekt bei ihren Überlegungen Pate. Ähnlich argumentiert die Montessori-Pädagogin Karen Reitz-Koncebovski, indem sie zum einen im Unterricht die gemeinsame Wahrheitssuche in den Vordergrund stellt, aber zum andern die individuelle Zielrichtung und Entscheidung des einzelnen im Blick auf die religiöse Identität einbezogen wissen will. Zum guten Schluss gibt es von Andreas Obermann - offensichtlich ermutigt durch Berufsschul-Erfahrungen -gewissermassen archäologische Wegmarkierungen für interreligiöses Lernen. Er zeigt auf, welche Kraft von Orten wie Jerusalem, Hebron, Jerash, Rom oder gar von der Wüsteausgehen können, wenn diese nicht zum Konfliktfeld werden, sondern die in ihnen liegende Kraft multireligiöser Geschichte für interreligiöse Verständigung freigesetzt wird. Nach der Schlüsselkompetenz Religion hatten die AutorInnen gefragt. Ihre Antworten sind oft beschreibend nüchtern, und doch schimmert überall als Vision die Hoffnung durch, dass interreligiöse Bildung mehr und mehr zum selbstverständlichen Teil von Schule werden möge, damit die Aufgaben einer pluralen Gesellschaft adäquat bearbeitet werden können. Reinhard Kirste Rz-Schart, 11.04.10 eBooks > Sachbücher > Philosophie & Religion > Religion; eBooks > Kochen & Backen; eBooks > Fachbücher > Theologie , Bautz, Traugott, Bautz, Traugott<
Orellfuessli.ch Nr. A1032219841. Versandkosten:Lieferzeiten außerhalb der Schweiz 3 bis 21 Werktage, , Sofort per Download lieferbar, zzgl. Versandkosten. (EUR 17.37) Details... |
2010, ISBN: 3869451904
Hinter diesem Band steht der Verein inter religion(e)s - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und Pr… Mehr…
Hinter diesem Band steht der Verein inter religion(e)s - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und Praxis voranzubringen, und zwar im Sinne von Information und Beratung über Entwicklungen im Bereich der religiösen Bildung. Dazu gehören Anfragen und Desiderate im Blick auf religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften sowie öffentliche Bildungseinrichtungen - auch wie interreligiöse Bildung weiter entwickelt werden sollte. Der Vorsitzende des Vereins, Aaron Schart, Professor für biblische Theologie an der Universität Duisburg-Essen, und Andreas Obermann, Privatdozent für Religionspädagogik an der Universität Bonn, auch Vorstandsmitglied, haben es vermocht, die Vielfältigkeit religiöser Bildung aus der Sicht verschiedener religiöser Traditionen anzusprechen.Sie heben zusammen mit den AutorInnen zum hervor, dass Kompetenz Religion die Bedeutung religiöser Identität und ihre Entwicklung insgesamt stärken sollte. Denn nur auf diese Weise werden für das friedliche Zusammenleben in Schule und Gesellschaft die multikulturellen und multireligiösen Vorgegebenheiten kreativ und sozial verantwortlich ungesetzt. Aus diesem Grund ist am Schluss des Buches ein Appell zur Diskussion um die Ausgestaltung der Kooperation zwischen den Fächern der religiösen und ethischen Bildung in den Schulen Nordrhein-Westfalens vom Januar 2009, der sog. ARI - Appell abgedruckt. Andreas Obermann, der zweite Herausgeber und Religionspädagoge an der Universität Bonn, beschreibt im Vorspann die im Appell vorgeschlagenen Integrationschancen im Blick auf die (rechtliche) Situation des Religionsunterrichts.Die im Buch versammelten Beiträge - alle im Umfeld von inter religion(e)s und der Universität Duisburg-Essen entstanden - nehmen nun die unterschiedlichen Voraussetzungen und Facetten auf, und zwar im Blick auf die Spannung von religiöser Pluralität, konfessionellem Religionsunterricht, Veränderungen der Religionspädagogik und interreligiöser Erziehung in der Schule.Der erste Abschnitt handelt von der Religionskultur im Wandel. Eckart Gottwald, Religionspädagoge und Mitgründer von inter religion(e)s, macht deutlich, dass angesichts multireligiöser Situationen gesellschaftspolitische Verantwortung vorurteilsfreies, Interreligiöses Lernen notwendig macht, damit junge Leute ihre eigenständige religiöse Orientierung finden. Der Schulpädagoge Werner Habel ergänzt diese Überlegungen durch die Darlegung von Bildungsstandards, die religiöse Kompetenz ermöglichen. Die Konsequenz heißt für Eckart Gottwald darum, dass die religiöse Pluralität letztlich einen interreligiöser Religionsunterricht erfordert, der die Werte und Bekenntnistraditionen der verschiedenen Religionen aufnimmt und damit integrationsfördernd wirkt. Dies zeigt beispielhaft der schon klassische Film Nazmiyes Kopftuch (entstanden 1979/80).In einem zweiten Abschnitt geht es um Religion und Säkularität, eingeleitet aus philosophischer Sicht von Thorsten Bachmann. Sein Beitrag gipfelt in der Schlussfrage, ob es nicht möglich ist, verschiedene Formen weltanschaulicher Orientierung im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Erziehungsauftrages koexistieren zu lassen (S. 69). Und die Antwort heißt: Es geht! Dies zeigt das Fach Praktische Philosophie in NRW neben und nicht gegen den konfessionellen Religionsunterricht oder LER (Lebenskunde - Ethik - Religion) in Brandenburg. Aaron Schart, Bibelwissenschaftler, weist an Tendenzen im Alten und Neuen Testament nach, dass die Entzauberung der Welt und damit ihre Säkularisierung im Blick auf heutige Gegebenheiten in gewisser Weise schon biblisch vorgezeichnet ist.Auch wenn der Religionsunterricht in Deutschland durch die Konfessionalität geprägt ist und evangelischer und katholischer Religionslehrer trotz zunehmenden Ethik- und Phiosophie-Unterrichts in den meisten Bundesländern dominieren, so haben doch Religionsvertreter andere Religionen eine z.T. abweichende Sicht. Dies wird unterschiedlich, aber nicht generell gegensätzlich von christlichen wie nicht-christlichen AutorInnen im dritten Kapitel unter der Überschrift Religiöse und interreligiöse Kompetenz aus Sicht der Religionen behandelt. Der katholische Religionspädagoge Rudolf Englert geht recht zurückhaltend vor, indem er im Grunde für ein Kooperationsmodell der verschiedenen Religionsgemeinschaften zur Ausgestaltung des Religionsunterrichts plädiert.Georg Bubolz, bis 2008 Fachdezernent bei der Bezirksregierung Düsseldorf, nimmt diese Überlegungen am Beispiel der EKD-Leitlinien für die Einbindung des Ev. Religionsunterrichts in eine umgreifende Fächergruppe auf und stützt sich dabei auf die grundlegenden Arbeiten von Karl-Ernst Nipkow zu dessen evangelisch orientierter Pädagogik und Theologie des Anderen. Er exemplifiziert diesen didaktischen Ansatz, indem er auf die Bearbeitung der Kontexte im interkonfessionellen und interreligiösen Lernen verweist und dies an einer Reihe von Unterrichtsmaterialien der Sekund Media eBooks, 292 Seiten, Media > Books, Bautz, Traugott, 2010<
Weltbild.de Nr. 30292901. Versandkosten:, 2-5 Werktage, DE. (EUR 0.00) Details... |
2010, ISBN: 9783869451909
Hinter diesem Band steht der Verein 'inter religion(e)s' - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und … Mehr…
Hinter diesem Band steht der Verein 'inter religion(e)s' - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und Praxis voranzubringen, und zwar im Sinne von Information und Beratung über Entwicklungen im Bereich der religiösen Bildung. Dazu gehören Anfragen und Desiderate im Blick auf religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften sowie öffentliche Bildungseinrichtungen - auch wie interreligiöse Bildung weiter entwickelt werden sollte. Der Vorsitzende des Vereins, Aaron Schart, Professor für biblische Theologie an der Universität Duisburg-Essen, und Andreas Obermann, Privatdozent für Religionspädagogik an der Universität Bonn, auch Vorstandsmitglied, haben es vermocht, die Vielfältigkeit religiöser Bildung aus der Sicht verschiedener religiöser Traditionen anzusprechen. Sie heben zusammen mit den AutorInnen zum hervor, dass 'Kompetenz Religion' die Bedeutung religiöser Identität und ihre Entwicklung insgesamt stärken sollte. Denn nur auf diese Weise werden für das friedliche Zusammenleben in Schule und Gesellschaft die multikulturellen und multireligiösen Vorgegebenheiten kreativ und sozial verantwortlich ungesetzt. Aus diesem Grund ist am Schluss des Buches ein Appell zur Diskussion um die Ausgestaltung der Kooperation zwischen den Fächern der religiösen und ethischen Bildung in den Schulen Nordrhein-Westfalens vom Januar 2009, der sog. ARI - Appell abgedruckt. Andreas Obermann, der zweite Herausgeber und Religionspädagoge an der Universität Bonn, beschreibt im Vorspann die im Appell vorgeschlagenen Integrationschancen im Blick auf die (rechtliche) Situation des Religionsunterrichts. Die im Buch versammelten Beiträge - alle im Umfeld von 'inter religion(e)s' und der Universität Duisburg-Essen entstanden - nehmen nun die unterschiedlichen Voraussetzungen und Facetten auf, und zwar im Blick auf die Spannung von religiöser Pluralität, konfessionellem Religionsunterricht, Veränderungen der Religionspädagogik und interreligiöser Erziehung in der Schule. Der erste Abschnitt handelt von der Religionskultur im Wandel. Eckart Gottwald, Religionspädagoge und Mitgründer von 'inter religion(e)s', macht deutlich, dass angesichts multireligiöser Situationen gesellschaftspolitische Verantwortung vorurteilsfreies, Interreligiöses Lernen notwendig macht, damit junge Leute ihre eigenständige religiöse Orientierung finden. Der Schulpädagoge Werner Habel ergänzt diese Überlegungen durch die Darlegung von Bildungsstandards, die religiöse Kompetenz ermöglichen. Die Konsequenz heißt für Eckart Gottwald darum, dass die religiöse Pluralität letztlich einen interreligiöser Religionsunterricht erfordert, der die Werte und Bekenntnistraditionen der verschiedenen Religionen aufnimmt und damit integrationsfördernd wirkt. Dies zeigt beispielhaft der schon klassische Film 'Nazmiyes Kopftuch' (entstanden 1979/80). In einem zweiten Abschnitt geht es um Religion und Säkularität, eingeleitet aus philosophischer Sicht von Thorsten Bachmann. Sein Beitrag gipfelt in der Schlussfrage, 'ob es nicht möglich ist, verschiedene Formen weltanschaulicher Orientierung im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Erziehungsauftrages koexistieren zu lassen' (S. 69). Und die Antwort heißt: Es geht! Dies zeigt das Fach 'Praktische Philosophie' in NRW neben und nicht gegen den konfessionellen Religionsunterricht oder LER (Lebenskunde - Ethik - Religion) in Brandenburg. Aaron Schart, Bibelwissenschaftler, weist an Tendenzen im Alten und Neuen Testament nach, dass die Entzauberung der Welt und damit ihre Säkularisierung im Blick auf heutige Gegebenheiten in gewisser Weise schon biblisch vorgezeichnet ist. Auch wenn der Religionsunterricht in Deutschland durch die Konfessionalität geprägt ist und evangelischer und katholischer Religionslehrer trotz zunehmenden Ethik- und Phiosophie-Unterrichts in den meisten Bundesländern dominieren, so haben doch Religionsvertreter andere Religionen eine z.T. abweichende Sicht. Dies wird unterschiedlich, aber nicht generell gegensätzlich von christlichen wie nicht-christlichen AutorInnen im dritten Kapitel unter der Überschrift Religiöse und interreligiöse Kompetenz aus Sicht der Religionen eBook Bautz, Traugott PDF, Bautz, Traugott, 01.01.2010, Bautz, Traugott, 2010<
Thalia.de Nr. 32876646. Versandkosten:, Sofort per Download lieferbar, DE. (EUR 0.00) Details... |
2010, ISBN: 9783869451909
Religiöse Bildung im Spannungsfeld von Konfessionalität und Pluralität, eBooks, eBook Download (PDF), Hinter diesem Band steht der Verein "inter religion(e)s" - Forum für religiöse Bildun… Mehr…
Religiöse Bildung im Spannungsfeld von Konfessionalität und Pluralität, eBooks, eBook Download (PDF), Hinter diesem Band steht der Verein "inter religion(e)s" - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und Praxis voranzubringen, und zwar im Sinne von Information und Beratung über Entwicklungen im Bereich der religiösen Bildung. Dazu gehören Anfragen und Desiderate im Blick auf religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften sowie öffentliche Bildungseinrichtungen - auch wie interreligiöse Bildung weiter entwickelt werden sollte. Der Vorsitzende des Vereins, Aaron Schart, Professor für biblische Theologie an der Universität Duisburg-Essen, und Andreas Obermann, Privatdozent für Religionspädagogik an der Universität Bonn, auch Vorstandsmitglied, haben es vermocht, die Vielfältigkeit religiöser Bildung aus der Sicht verschiedener religiöser Traditionen anzusprechen. Sie heben zusammen mit den AutorInnen zum hervor, dass "Kompetenz Religion" die Bedeutung religiöser Identität und ihre Entwicklung insgesamt stärken sollte. Denn nur auf diese Weise werden für das friedliche Zusammenleben in Schule und Gesellschaft die multikulturellen und multireligiösen Vorgegebenheiten kreativ und sozial verantwortlich ungesetzt. Aus diesem Grund ist am Schluss des Buches ein Appell zur Diskussion um die Ausgestaltung der Kooperation zwischen den Fächern der religiösen und ethischen Bildung in den Schulen Nordrhein-Westfalens vom Januar 2009, der sog. ARI - Appell abgedruckt. Andreas Obermann, der zweite Herausgeber und Religionspädagoge an der Universität Bonn, beschreibt im Vorspann die im Appell vorgeschlagenen Integrationschancen im Blick auf die (rechtliche) Situation des Religionsunterrichts. Die im Buch versammelten Beiträge - alle im Umfeld von "inter religion(e)s" und der Universität Duisburg-Essen entstanden - nehmen nun die unterschiedlichen Voraussetzungen und Facetten auf, und zwar im Blick auf die Spannung von religiöser Pluralität, konfessionellem Religionsunterricht, Veränderungen der Religionspädagogik und interreligiöser Erziehung in der Schule. Der erste Abschnitt handelt von der Religionskultur im Wandel. Eckart Gottwald, Religionspädagoge und Mitgründer von "inter religion(e)s", macht deutlich, dass angesichts multireligiöser Situationen gesellschaftspolitische Verantwortung vorurteilsfreies, Interreligiöses Lernen notwendig macht, damit junge Leute ihre eigenständige religiöse Orientierung finden. Der Schulpädagoge Werner Habel ergänzt diese Überlegungen durch die Darlegung von Bildungsstandards, die religiöse Kompetenz ermöglichen. Die Konsequenz heißt für Eckart Gottwald darum, dass die religiöse Pluralität letztlich einen interreligiöser Religionsunterricht erfordert, der die Werte und Bekenntnistraditionen der verschiedenen Religionen aufnimmt und damit integrationsfördernd wirkt. Dies zeigt beispielhaft der schon klassische Film "Nazmiyes Kopftuch" (entstanden 1979/80). In einem zweiten Abschnitt geht es um Religion und Säkularität, eingeleitet aus philosophischer Sicht von Thorsten Bachmann. Sein Beitrag gipfelt in der Schlussfrage, "ob es nicht möglich ist, verschiedene Formen weltanschaulicher Orientierung im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Erziehungsauftrages koexistieren zu lassen" (S. 69). Und die Antwort heißt: Es geht! Dies zeigt das Fach "Praktische Philosophie" in NRW neben und nicht gegen den konfessionellen Religionsunterricht oder LER (Lebenskunde - Ethik - Religion) in Brandenburg. Aaron Schart, Bibelwissenschaftler, weist an Tendenzen im Alten und Neuen Testament nach, dass die Entzauberung der Welt und damit ihre Säkularisierung im Blick auf heutige Gegebenheiten in gewisser Weise schon biblisch vorgezeichnet ist. Auch wenn der Religionsunterricht in Deutschland durch die Konfessionalität geprägt ist und evangelischer und katholischer Religionslehrer trotz zunehmenden Ethik- und Phiosophie-Unterrichts in den meisten Bundesländern dominieren, so haben doch Religionsvertreter andere Religionen eine z.T. abweichende Sicht. Dies wird unterschiedlich, aber nicht generell gegensätzlich von christlichen wie nicht-christlichen AutorInnen im dritten Kapitel unter der Überschrift Religiöse und interreligiöse Kompetenz aus Sicht der Religionen behandelt. Der katholische Religionspädagoge Rudolf Englert geht recht zurückhaltend vor, indem er im Grunde für ein Kooperationsmodell der verschiedenen Religionsgemeinschaften zur Ausgestaltung des Religionsunterrichts plädiert. Georg Bubolz, bis 2008 Fachdezernent bei der Bezirksregierung Düsseldorf, nimmt diese Überlegungen am Beispiel der EKD-Leitlinien für die Einbindung des Ev. Religionsunterrichts in eine umgreifende Fächergruppe auf und stützt sich dabei auf die grundlegenden Arbeiten von Karl-Ernst Nipkow zu dessen evangelisch orientierter "Pädagogik und Theologie des Anderen". Er exemplifiziert diesen didaktischen Ansatz, indem er auf die Bearbeitung der "Kontexte" im interkonfessionellen und interreligiösen Lernen verweist und dies an einer Reihe von Unterrichtsmaterialien der Sekundarstufe I und II exemplifiziert. Welche organisatorischen Konsequenzen ein interreligiöse Didaktik haben müsste, wird in diesem Beitrag nicht behandelt. Die Rüsselsheimer Pfarrerin Annette Mehlhorn, Mitbegründerin der interreligiösen Sarah-Hagar-Initiative, fordert religiöse Kompetenz so ein, dass Differenzen bewusst erlebt und reflektiert werden, um auf diese Weise eine "multiperspektivische interreligiöse Pädagogik" zu entwickeln, die sich schulisch verorten lässt und den Kontext globalen Lernens mit einbezieht. Die folgenden Beiträge aus anderen Weltreligionen machen gleichzeitig besondere Probleme der Minderheitenreligionen in Deutschland deutlich: Aus jüdischer Sicht fordert Rachel Herweg, jüdische Theologin und Psychologin, deutlicher nationale Bildungsstandards für den jüdischen Religionsunterricht, Rabeya Müller vom Internationalen für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik in Köln (IPD) setzt sich für eine korangemäße und gleichzeitig interreligiös offene Didaktik im Rahmen eines Islamischen Religionsunterrichts ein und der Sozialpädagoge Ismail Kaplan beschreibt aus alevitischer Sicht die derzeitige Situation eines Alevitischen Religionsunterrichts in den einzelnen Bundesländern mit der Zielprojektion alevitischer Identität für die SchülerInnen, aber auch mit dem Blick auf die Grundlagen und Werte der anderen Religionen. Es folgt aus buddhistischer Sicht der Beitrag von Vidyagita / Cordula Feld (Freunde des Westlichen Buddhistischen Ordens, Essen). Sie hält die stärkere Einbindung des Buddhismus beim Erlernen religiöser Kompetenz durch LehrerInnen und SchülerInnen für notwendig. Nicola Towfigh, Generalsekretärin des Nationalen Rates der Baha'i, akzeptiert ohne Probleme aufgrund der Wertevorstellung in der Baha'i-Religion die Teilnahme von Baha'i-Kindern am Religionsunterricht der anderen Religionen bzw. Konfessionen. Sie wünscht sich aber für die fernere Zukunft ein wirkliches gemeinsames Lernen der unterschiedlich religiös sozialisierten SchülerInnen (S. 234). Vielleicht stand das Modell eines schon existierenden Religionsunterrichts für alle in Hamburg indirekt bei ihren Überlegungen Pate. Ähnlich argumentiert die Montessori-Pädagogin Karen Reitz-Koncebovski, indem sie zum einen im Unterricht die gemeinsame Wahrheitssuche in den Vordergrund stellt, aber zum andern die individuelle Zielrichtung und Entscheidung des einzelnen im Blick auf die religiöse Identität einbezogen wissen will. Zum guten Schluss gibt es von Andreas Obermann - offensichtlich ermutigt durch Berufsschul-Erfahrungen -gewissermaßen archäologische Wegmarkierungen für interreligiöses Lernen. Er zeigt auf, welche Kraft von Orten wie Jerusalem, Hebron, Jerash, Rom oder gar von der Wüsteausgehen können, wenn diese nicht zum Konfliktfeld werden, sondern die in ihnen liegende Kraft multireligiöser Geschichte für interreligiöse Verständigung freigesetzt wird. Nach der Schlüsselkompetenz Religion hatten die AutorInnen gefragt. Ihre Antworten sind oft beschreibend nüchtern, und doch schimmert überall als Vision die Hoffnung durch, dass interreligiöse Bildung mehr und mehr zum selbstverständlichen Teil von Schule werden möge, damit die Aufgaben einer pluralen Gesellschaft adäquat bearbeitet werden können. Reinhard Kirste Rz-Schart, 11.04.10, [PU: Traugott Bautz], Seiten: 292, Traugott Bautz, 2010<
2009, ISBN: 9783869451909
Hinter diesem Band steht der Verein 'inter religion(e)s' - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und … Mehr…
Hinter diesem Band steht der Verein 'inter religion(e)s' - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und Praxis voranzubringen, und zwar im Sinne von Information und Beratung über Entwicklungen im Bereich der religiösen Bildung. Dazu gehören Anfragen und Desiderate im Blick auf religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften sowie öffentliche Bildungseinrichtungen - auch wie interreligiöse Bildung weiter entwickelt werden sollte. Der Vorsitzende des Vereins, Aaron Schart, Professor für biblische Theologie an der Universität Duisburg-Essen, und Andreas Obermann, Privatdozent für Religionspädagogik an der Universität Bonn, auch Vorstandsmitglied, haben es vermocht, die Vielfältigkeit religiöser Bildung aus der Sicht verschiedener religiöser Traditionen anzusprechen. Sie heben zusammen mit den AutorInnen zum hervor, dass 'Kompetenz Religion' die Bedeutung religiöser Identität und ihre Entwicklung insgesamt stärken sollte. Denn nur auf diese Weise werden für das friedliche Zusammenleben in Schule und Gesellschaft die multikulturellen und multireligiösen Vorgegebenheiten kreativ und sozial verantwortlich ungesetzt. Aus diesem Grund ist am Schluss des Buches ein Appell zur Diskussion um die Ausgestaltung der Kooperation zwischen den Fächern der religiösen und ethischen Bildung in den Schulen Nordrhein-Westfalens vom Januar 2009, der sog. ARI - Appell abgedruckt. Andreas Obermann, der zweite Herausgeber und Religionspädagoge an der Universität Bonn, beschreibt im Vorspann die im Appell vorgeschlagenen Integrationschancen im Blick auf die (rechtliche) Situation des Religionsunterrichts. Die im Buch versammelten Beiträge - alle im Umfeld von 'inter religion(e)s' und der Universität Duisburg-Essen entstanden - nehmen nun die unterschiedlichen Voraussetzungen und Facetten auf, und zwar im Blick auf die Spannung von religiöser Pluralität, konfessionellem Religionsunterricht, Veränderungen der Religionspädagogik und interreligiöser Erziehung in der Schule. Der erste Abschnitt handelt von der Religionskultur im Wandel. Eckart Gottwald, Religionspädagoge und Mitgründer von 'inter religion(e)s', macht deutlich, dass angesichts multireligiöser Situationen gesellschaftspolitische Verantwortung vorurteilsfreies, Interreligiöses Lernen notwendig macht, damit junge Leute ihre eigenständige religiöse Orientierung finden. Der Schulpädagoge Werner Habel ergänzt diese Überlegungen durch die Darlegung von Bildungsstandards, die religiöse Kompetenz ermöglichen. Die Konsequenz heisst für Eckart Gottwald darum, dass die religiöse Pluralität letztlich einen interreligiöser Religionsunterricht erfordert, der die Werte und Bekenntnistraditionen der verschiedenen Religionen aufnimmt und damit integrationsfördernd wirkt. Dies zeigt beispielhaft der schon klassische Film 'Nazmiyes Kopftuch' (entstanden 1979/80). In einem zweiten Abschnitt geht es um Religion und Säkularität, eingeleitet aus philosophischer Sicht von Thorsten Bachmann. Sein Beitrag gipfelt in der Schlussfrage, 'ob es nicht möglich ist, verschiedene Formen weltanschaulicher Orientierung im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Erziehungsauftrages koexistieren zu lassen' (S. 69). Und die Antwort heisst: Es geht! Dies zeigt das Fach 'Praktische Philosophie' in NRW neben und nicht gegen den konfessionellen Religionsunterricht oder LER (Lebenskunde - Ethik - Religion) in Brandenburg. Aaron Schart, Bibelwissenschaftler, weist an Tendenzen im Alten und Neuen Testament nach, dass die Entzauberung der Welt und damit ihre Säkularisierung im Blick auf heutige Gegebenheiten in gewisser Weise schon biblisch vorgezeichnet ist. Auch wenn der Religionsunterricht in Deutschland durch die Konfessionalität geprägt ist und evangelischer und katholischer Religionslehrer trotz zunehmenden Ethik- und Phiosophie-Unterrichts in den meisten Bundesländern dominieren, so haben doch Religionsvertreter andere Religionen eine z.T. abweichende Sicht. Dies wird unterschiedlich, aber nicht generell gegensätzlich von christlichen wie nicht-christlichen AutorInnen im dritten Kapitel unter der Überschrift Religiöse und interreligiöse Kompetenz aus Sicht der Religionen behandelt. Der katholische Religionspädagoge Rudolf Englert geht recht zurückhaltend vor, indem er im Grunde für ein Kooperationsmodell der verschiedenen Religionsgemeinschaften zur Ausgestaltung des Religionsunterrichts plädiert. Georg Bubolz, bis 2008 Fachdezernent bei der Bezirksregierung Düsseldorf, nimmt diese Überlegungen am Beispiel der EKD-Leitlinien für die Einbindung des Ev. Religionsunterrichts in eine umgreifende Fächergruppe auf und stützt sich dabei auf die grundlegenden Arbeiten von Karl-Ernst Nipkow zu dessen evangelisch orientierter 'Pädagogik und Theologie des Anderen'. Er exemplifiziert diesen didaktischen Ansatz, indem er auf die Bearbeitung der 'Kontexte' im interkonfessionellen und interreligiösen Lernen verweist und dies an einer Reihe von Unterrichtsmaterialien der Sekundarstufe I und II exemplifiziert. Welche organisatorischen Konsequenzen ein interreligiöse Didaktik haben müsste, wird in diesem Beitrag nicht behandelt. Die Rüsselsheimer Pfarrerin Annette Mehlhorn, Mitbegründerin der interreligiösen Sarah-Hagar-Initiative, fordert religiöse Kompetenz so ein, dass Differenzen bewusst erlebt und reflektiert werden, um auf diese Weise eine 'multiperspektivische interreligiöse Pädagogik' zu entwickeln, die sich schulisch verorten lässt und den Kontext globalen Lernens mit einbezieht. Die folgenden Beiträge aus anderen Weltreligionen machen gleichzeitig besondere Probleme der Minderheitenreligionen in Deutschland deutlich: Aus jüdischer Sicht fordert Rachel Herweg, jüdische Theologin und Psychologin, deutlicher nationale Bildungsstandards für den jüdischen Religionsunterricht, Rabeya Müller vom Internationalen für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik in Köln (IPD) setzt sich für eine korangemässe und gleichzeitig interreligiös offene Didaktik im Rahmen eines Islamischen Religionsunterrichts ein und der Sozialpädagoge Ismail Kaplan beschreibt aus alevitischer Sicht die derzeitige Situation eines Alevitischen Religionsunterrichts in den einzelnen Bundesländern mit der Zielprojektion alevitischer Identität für die SchülerInnen, aber auch mit dem Blick auf die Grundlagen und Werte der anderen Religionen. Es folgt aus buddhistischer Sicht der Beitrag von Vidyagita / Cordula Feld (Freunde des Westlichen Buddhistischen Ordens, Essen). Sie hält die stärkere Einbindung des Buddhismus beim Erlernen religiöser Kompetenz durch LehrerInnen und SchülerInnen für notwendig. Nicola Towfigh, Generalsekretärin des Nationalen Rates der Baha'i, akzeptiert ohne Probleme aufgrund der Wertevorstellung in der Baha'i-Religion die Teilnahme von Baha'i-Kindern am Religionsunterricht der anderen Religionen bzw. Konfessionen. Sie wünscht sich aber für die fernere Zukunft ein wirkliches gemeinsames Lernen der unterschiedlich religiös sozialisierten SchülerInnen (S. 234). Vielleicht stand das Modell eines schon existierenden Religionsunterrichts für alle in Hamburg indirekt bei ihren Überlegungen Pate. Ähnlich argumentiert die Montessori-Pädagogin Karen Reitz-Koncebovski, indem sie zum einen im Unterricht die gemeinsame Wahrheitssuche in den Vordergrund stellt, aber zum andern die individuelle Zielrichtung und Entscheidung des einzelnen im Blick auf die religiöse Identität einbezogen wissen will. Zum guten Schluss gibt es von Andreas Obermann - offensichtlich ermutigt durch Berufsschul-Erfahrungen -gewissermassen archäologische Wegmarkierungen für interreligiöses Lernen. Er zeigt auf, welche Kraft von Orten wie Jerusalem, Hebron, Jerash, Rom oder gar von der Wüsteausgehen können, wenn diese nicht zum Konfliktfeld werden, sondern die in ihnen liegende Kraft multireligiöser Geschichte für interreligiöse Verständigung freigesetzt wird. Nach der Schlüsselkompetenz Religion hatten die AutorInnen gefragt. Ihre Antworten sind oft beschreibend nüchtern, und doch schimmert überall als Vision die Hoffnung durch, dass interreligiöse Bildung mehr und mehr zum selbstverständlichen Teil von Schule werden möge, damit die Aufgaben einer pluralen Gesellschaft adäquat bearbeitet werden können. Reinhard Kirste Rz-Schart, 11.04.10 eBooks > Sachbücher > Philosophie & Religion > Religion; eBooks > Kochen & Backen; eBooks > Fachbücher > Theologie , Bautz, Traugott, PDF, Bautz, Traugott<
2009
ISBN: 9783869451909
Hinter diesem Band steht der Verein 'inter religion(e)s' - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und … Mehr…
Hinter diesem Band steht der Verein 'inter religion(e)s' - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und Praxis voranzubringen, und zwar im Sinne von Information und Beratung über Entwicklungen im Bereich der religiösen Bildung. Dazu gehören Anfragen und Desiderate im Blick auf religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften sowie öffentliche Bildungseinrichtungen - auch wie interreligiöse Bildung weiter entwickelt werden sollte. Der Vorsitzende des Vereins, Aaron Schart, Professor für biblische Theologie an der Universität Duisburg-Essen, und Andreas Obermann, Privatdozent für Religionspädagogik an der Universität Bonn, auch Vorstandsmitglied, haben es vermocht, die Vielfältigkeit religiöser Bildung aus der Sicht verschiedener religiöser Traditionen anzusprechen. Sie heben zusammen mit den AutorInnen zum hervor, dass 'Kompetenz Religion' die Bedeutung religiöser Identität und ihre Entwicklung insgesamt stärken sollte. Denn nur auf diese Weise werden für das friedliche Zusammenleben in Schule und Gesellschaft die multikulturellen und multireligiösen Vorgegebenheiten kreativ und sozial verantwortlich ungesetzt. Aus diesem Grund ist am Schluss des Buches ein Appell zur Diskussion um die Ausgestaltung der Kooperation zwischen den Fächern der religiösen und ethischen Bildung in den Schulen Nordrhein-Westfalens vom Januar 2009, der sog. ARI - Appell abgedruckt. Andreas Obermann, der zweite Herausgeber und Religionspädagoge an der Universität Bonn, beschreibt im Vorspann die im Appell vorgeschlagenen Integrationschancen im Blick auf die (rechtliche) Situation des Religionsunterrichts. Die im Buch versammelten Beiträge - alle im Umfeld von 'inter religion(e)s' und der Universität Duisburg-Essen entstanden - nehmen nun die unterschiedlichen Voraussetzungen und Facetten auf, und zwar im Blick auf die Spannung von religiöser Pluralität, konfessionellem Religionsunterricht, Veränderungen der Religionspädagogik und interreligiöser Erziehung in der Schule. Der erste Abschnitt handelt von der Religionskultur im Wandel. Eckart Gottwald, Religionspädagoge und Mitgründer von 'inter religion(e)s', macht deutlich, dass angesichts multireligiöser Situationen gesellschaftspolitische Verantwortung vorurteilsfreies, Interreligiöses Lernen notwendig macht, damit junge Leute ihre eigenständige religiöse Orientierung finden. Der Schulpädagoge Werner Habel ergänzt diese Überlegungen durch die Darlegung von Bildungsstandards, die religiöse Kompetenz ermöglichen. Die Konsequenz heisst für Eckart Gottwald darum, dass die religiöse Pluralität letztlich einen interreligiöser Religionsunterricht erfordert, der die Werte und Bekenntnistraditionen der verschiedenen Religionen aufnimmt und damit integrationsfördernd wirkt. Dies zeigt beispielhaft der schon klassische Film 'Nazmiyes Kopftuch' (entstanden 1979/80). In einem zweiten Abschnitt geht es um Religion und Säkularität, eingeleitet aus philosophischer Sicht von Thorsten Bachmann. Sein Beitrag gipfelt in der Schlussfrage, 'ob es nicht möglich ist, verschiedene Formen weltanschaulicher Orientierung im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Erziehungsauftrages koexistieren zu lassen' (S. 69). Und die Antwort heisst: Es geht! Dies zeigt das Fach 'Praktische Philosophie' in NRW neben und nicht gegen den konfessionellen Religionsunterricht oder LER (Lebenskunde - Ethik - Religion) in Brandenburg. Aaron Schart, Bibelwissenschaftler, weist an Tendenzen im Alten und Neuen Testament nach, dass die Entzauberung der Welt und damit ihre Säkularisierung im Blick auf heutige Gegebenheiten in gewisser Weise schon biblisch vorgezeichnet ist. Auch wenn der Religionsunterricht in Deutschland durch die Konfessionalität geprägt ist und evangelischer und katholischer Religionslehrer trotz zunehmenden Ethik- und Phiosophie-Unterrichts in den meisten Bundesländern dominieren, so haben doch Religionsvertreter andere Religionen eine z.T. abweichende Sicht. Dies wird unterschiedlich, aber nicht generell gegensätzlich von christlichen wie nicht-christlichen AutorInnen im dritten Kapitel unter der Überschrift Religiöse und interreligiöse Kompetenz aus Sicht der Religionen behandelt. Der katholische Religionspädagoge Rudolf Englert geht recht zurückhaltend vor, indem er im Grunde für ein Kooperationsmodell der verschiedenen Religionsgemeinschaften zur Ausgestaltung des Religionsunterrichts plädiert. Georg Bubolz, bis 2008 Fachdezernent bei der Bezirksregierung Düsseldorf, nimmt diese Überlegungen am Beispiel der EKD-Leitlinien für die Einbindung des Ev. Religionsunterrichts in eine umgreifende Fächergruppe auf und stützt sich dabei auf die grundlegenden Arbeiten von Karl-Ernst Nipkow zu dessen evangelisch orientierter 'Pädagogik und Theologie des Anderen'. Er exemplifiziert diesen didaktischen Ansatz, indem er auf die Bearbeitung der 'Kontexte' im interkonfessionellen und interreligiösen Lernen verweist und dies an einer Reihe von Unterrichtsmaterialien der Sekundarstufe I und II exemplifiziert. Welche organisatorischen Konsequenzen ein interreligiöse Didaktik haben müsste, wird in diesem Beitrag nicht behandelt. Die Rüsselsheimer Pfarrerin Annette Mehlhorn, Mitbegründerin der interreligiösen Sarah-Hagar-Initiative, fordert religiöse Kompetenz so ein, dass Differenzen bewusst erlebt und reflektiert werden, um auf diese Weise eine 'multiperspektivische interreligiöse Pädagogik' zu entwickeln, die sich schulisch verorten lässt und den Kontext globalen Lernens mit einbezieht. Die folgenden Beiträge aus anderen Weltreligionen machen gleichzeitig besondere Probleme der Minderheitenreligionen in Deutschland deutlich: Aus jüdischer Sicht fordert Rachel Herweg, jüdische Theologin und Psychologin, deutlicher nationale Bildungsstandards für den jüdischen Religionsunterricht, Rabeya Müller vom Internationalen für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik in Köln (IPD) setzt sich für eine korangemässe und gleichzeitig interreligiös offene Didaktik im Rahmen eines Islamischen Religionsunterrichts ein und der Sozialpädagoge Ismail Kaplan beschreibt aus alevitischer Sicht die derzeitige Situation eines Alevitischen Religionsunterrichts in den einzelnen Bundesländern mit der Zielprojektion alevitischer Identität für die SchülerInnen, aber auch mit dem Blick auf die Grundlagen und Werte der anderen Religionen. Es folgt aus buddhistischer Sicht der Beitrag von Vidyagita / Cordula Feld (Freunde des Westlichen Buddhistischen Ordens, Essen). Sie hält die stärkere Einbindung des Buddhismus beim Erlernen religiöser Kompetenz durch LehrerInnen und SchülerInnen für notwendig. Nicola Towfigh, Generalsekretärin des Nationalen Rates der Baha'i, akzeptiert ohne Probleme aufgrund der Wertevorstellung in der Baha'i-Religion die Teilnahme von Baha'i-Kindern am Religionsunterricht der anderen Religionen bzw. Konfessionen. Sie wünscht sich aber für die fernere Zukunft ein wirkliches gemeinsames Lernen der unterschiedlich religiös sozialisierten SchülerInnen (S. 234). Vielleicht stand das Modell eines schon existierenden Religionsunterrichts für alle in Hamburg indirekt bei ihren Überlegungen Pate. Ähnlich argumentiert die Montessori-Pädagogin Karen Reitz-Koncebovski, indem sie zum einen im Unterricht die gemeinsame Wahrheitssuche in den Vordergrund stellt, aber zum andern die individuelle Zielrichtung und Entscheidung des einzelnen im Blick auf die religiöse Identität einbezogen wissen will. Zum guten Schluss gibt es von Andreas Obermann - offensichtlich ermutigt durch Berufsschul-Erfahrungen -gewissermassen archäologische Wegmarkierungen für interreligiöses Lernen. Er zeigt auf, welche Kraft von Orten wie Jerusalem, Hebron, Jerash, Rom oder gar von der Wüsteausgehen können, wenn diese nicht zum Konfliktfeld werden, sondern die in ihnen liegende Kraft multireligiöser Geschichte für interreligiöse Verständigung freigesetzt wird. Nach der Schlüsselkompetenz Religion hatten die AutorInnen gefragt. Ihre Antworten sind oft beschreibend nüchtern, und doch schimmert überall als Vision die Hoffnung durch, dass interreligiöse Bildung mehr und mehr zum selbstverständlichen Teil von Schule werden möge, damit die Aufgaben einer pluralen Gesellschaft adäquat bearbeitet werden können. Reinhard Kirste Rz-Schart, 11.04.10 eBooks > Sachbücher > Philosophie & Religion > Religion; eBooks > Kochen & Backen; eBooks > Fachbücher > Theologie , Bautz, Traugott, Bautz, Traugott<
2010, ISBN: 3869451904
Hinter diesem Band steht der Verein inter religion(e)s - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und Pr… Mehr…
Hinter diesem Band steht der Verein inter religion(e)s - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und Praxis voranzubringen, und zwar im Sinne von Information und Beratung über Entwicklungen im Bereich der religiösen Bildung. Dazu gehören Anfragen und Desiderate im Blick auf religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften sowie öffentliche Bildungseinrichtungen - auch wie interreligiöse Bildung weiter entwickelt werden sollte. Der Vorsitzende des Vereins, Aaron Schart, Professor für biblische Theologie an der Universität Duisburg-Essen, und Andreas Obermann, Privatdozent für Religionspädagogik an der Universität Bonn, auch Vorstandsmitglied, haben es vermocht, die Vielfältigkeit religiöser Bildung aus der Sicht verschiedener religiöser Traditionen anzusprechen.Sie heben zusammen mit den AutorInnen zum hervor, dass Kompetenz Religion die Bedeutung religiöser Identität und ihre Entwicklung insgesamt stärken sollte. Denn nur auf diese Weise werden für das friedliche Zusammenleben in Schule und Gesellschaft die multikulturellen und multireligiösen Vorgegebenheiten kreativ und sozial verantwortlich ungesetzt. Aus diesem Grund ist am Schluss des Buches ein Appell zur Diskussion um die Ausgestaltung der Kooperation zwischen den Fächern der religiösen und ethischen Bildung in den Schulen Nordrhein-Westfalens vom Januar 2009, der sog. ARI - Appell abgedruckt. Andreas Obermann, der zweite Herausgeber und Religionspädagoge an der Universität Bonn, beschreibt im Vorspann die im Appell vorgeschlagenen Integrationschancen im Blick auf die (rechtliche) Situation des Religionsunterrichts.Die im Buch versammelten Beiträge - alle im Umfeld von inter religion(e)s und der Universität Duisburg-Essen entstanden - nehmen nun die unterschiedlichen Voraussetzungen und Facetten auf, und zwar im Blick auf die Spannung von religiöser Pluralität, konfessionellem Religionsunterricht, Veränderungen der Religionspädagogik und interreligiöser Erziehung in der Schule.Der erste Abschnitt handelt von der Religionskultur im Wandel. Eckart Gottwald, Religionspädagoge und Mitgründer von inter religion(e)s, macht deutlich, dass angesichts multireligiöser Situationen gesellschaftspolitische Verantwortung vorurteilsfreies, Interreligiöses Lernen notwendig macht, damit junge Leute ihre eigenständige religiöse Orientierung finden. Der Schulpädagoge Werner Habel ergänzt diese Überlegungen durch die Darlegung von Bildungsstandards, die religiöse Kompetenz ermöglichen. Die Konsequenz heißt für Eckart Gottwald darum, dass die religiöse Pluralität letztlich einen interreligiöser Religionsunterricht erfordert, der die Werte und Bekenntnistraditionen der verschiedenen Religionen aufnimmt und damit integrationsfördernd wirkt. Dies zeigt beispielhaft der schon klassische Film Nazmiyes Kopftuch (entstanden 1979/80).In einem zweiten Abschnitt geht es um Religion und Säkularität, eingeleitet aus philosophischer Sicht von Thorsten Bachmann. Sein Beitrag gipfelt in der Schlussfrage, ob es nicht möglich ist, verschiedene Formen weltanschaulicher Orientierung im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Erziehungsauftrages koexistieren zu lassen (S. 69). Und die Antwort heißt: Es geht! Dies zeigt das Fach Praktische Philosophie in NRW neben und nicht gegen den konfessionellen Religionsunterricht oder LER (Lebenskunde - Ethik - Religion) in Brandenburg. Aaron Schart, Bibelwissenschaftler, weist an Tendenzen im Alten und Neuen Testament nach, dass die Entzauberung der Welt und damit ihre Säkularisierung im Blick auf heutige Gegebenheiten in gewisser Weise schon biblisch vorgezeichnet ist.Auch wenn der Religionsunterricht in Deutschland durch die Konfessionalität geprägt ist und evangelischer und katholischer Religionslehrer trotz zunehmenden Ethik- und Phiosophie-Unterrichts in den meisten Bundesländern dominieren, so haben doch Religionsvertreter andere Religionen eine z.T. abweichende Sicht. Dies wird unterschiedlich, aber nicht generell gegensätzlich von christlichen wie nicht-christlichen AutorInnen im dritten Kapitel unter der Überschrift Religiöse und interreligiöse Kompetenz aus Sicht der Religionen behandelt. Der katholische Religionspädagoge Rudolf Englert geht recht zurückhaltend vor, indem er im Grunde für ein Kooperationsmodell der verschiedenen Religionsgemeinschaften zur Ausgestaltung des Religionsunterrichts plädiert.Georg Bubolz, bis 2008 Fachdezernent bei der Bezirksregierung Düsseldorf, nimmt diese Überlegungen am Beispiel der EKD-Leitlinien für die Einbindung des Ev. Religionsunterrichts in eine umgreifende Fächergruppe auf und stützt sich dabei auf die grundlegenden Arbeiten von Karl-Ernst Nipkow zu dessen evangelisch orientierter Pädagogik und Theologie des Anderen. Er exemplifiziert diesen didaktischen Ansatz, indem er auf die Bearbeitung der Kontexte im interkonfessionellen und interreligiösen Lernen verweist und dies an einer Reihe von Unterrichtsmaterialien der Sekund Media eBooks, 292 Seiten, Media > Books, Bautz, Traugott, 2010<
2010, ISBN: 9783869451909
Hinter diesem Band steht der Verein 'inter religion(e)s' - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und … Mehr…
Hinter diesem Band steht der Verein 'inter religion(e)s' - Forum für religiöse Bildung, der seit seiner Gründung im Jahre 2004 das Ziel verfolgt, das interreligiöse Lernen in Theorie und Praxis voranzubringen, und zwar im Sinne von Information und Beratung über Entwicklungen im Bereich der religiösen Bildung. Dazu gehören Anfragen und Desiderate im Blick auf religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften sowie öffentliche Bildungseinrichtungen - auch wie interreligiöse Bildung weiter entwickelt werden sollte. Der Vorsitzende des Vereins, Aaron Schart, Professor für biblische Theologie an der Universität Duisburg-Essen, und Andreas Obermann, Privatdozent für Religionspädagogik an der Universität Bonn, auch Vorstandsmitglied, haben es vermocht, die Vielfältigkeit religiöser Bildung aus der Sicht verschiedener religiöser Traditionen anzusprechen. Sie heben zusammen mit den AutorInnen zum hervor, dass 'Kompetenz Religion' die Bedeutung religiöser Identität und ihre Entwicklung insgesamt stärken sollte. Denn nur auf diese Weise werden für das friedliche Zusammenleben in Schule und Gesellschaft die multikulturellen und multireligiösen Vorgegebenheiten kreativ und sozial verantwortlich ungesetzt. Aus diesem Grund ist am Schluss des Buches ein Appell zur Diskussion um die Ausgestaltung der Kooperation zwischen den Fächern der religiösen und ethischen Bildung in den Schulen Nordrhein-Westfalens vom Januar 2009, der sog. ARI - Appell abgedruckt. Andreas Obermann, der zweite Herausgeber und Religionspädagoge an der Universität Bonn, beschreibt im Vorspann die im Appell vorgeschlagenen Integrationschancen im Blick auf die (rechtliche) Situation des Religionsunterrichts. Die im Buch versammelten Beiträge - alle im Umfeld von 'inter religion(e)s' und der Universität Duisburg-Essen entstanden - nehmen nun die unterschiedlichen Voraussetzungen und Facetten auf, und zwar im Blick auf die Spannung von religiöser Pluralität, konfessionellem Religionsunterricht, Veränderungen der Religionspädagogik und interreligiöser Erziehung in der Schule. Der erste Abschnitt handelt von der Religionskultur im Wandel. Eckart Gottwald, Religionspädagoge und Mitgründer von 'inter religion(e)s', macht deutlich, dass angesichts multireligiöser Situationen gesellschaftspolitische Verantwortung vorurteilsfreies, Interreligiöses Lernen notwendig macht, damit junge Leute ihre eigenständige religiöse Orientierung finden. Der Schulpädagoge Werner Habel ergänzt diese Überlegungen durch die Darlegung von Bildungsstandards, die religiöse Kompetenz ermöglichen. Die Konsequenz heißt für Eckart Gottwald darum, dass die religiöse Pluralität letztlich einen interreligiöser Religionsunterricht erfordert, der die Werte und Bekenntnistraditionen der verschiedenen Religionen aufnimmt und damit integrationsfördernd wirkt. Dies zeigt beispielhaft der schon klassische Film 'Nazmiyes Kopftuch' (entstanden 1979/80). In einem zweiten Abschnitt geht es um Religion und Säkularität, eingeleitet aus philosophischer Sicht von Thorsten Bachmann. Sein Beitrag gipfelt in der Schlussfrage, 'ob es nicht möglich ist, verschiedene Formen weltanschaulicher Orientierung im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Erziehungsauftrages koexistieren zu lassen' (S. 69). Und die Antwort heißt: Es geht! Dies zeigt das Fach 'Praktische Philosophie' in NRW neben und nicht gegen den konfessionellen Religionsunterricht oder LER (Lebenskunde - Ethik - Religion) in Brandenburg. Aaron Schart, Bibelwissenschaftler, weist an Tendenzen im Alten und Neuen Testament nach, dass die Entzauberung der Welt und damit ihre Säkularisierung im Blick auf heutige Gegebenheiten in gewisser Weise schon biblisch vorgezeichnet ist. Auch wenn der Religionsunterricht in Deutschland durch die Konfessionalität geprägt ist und evangelischer und katholischer Religionslehrer trotz zunehmenden Ethik- und Phiosophie-Unterrichts in den meisten Bundesländern dominieren, so haben doch Religionsvertreter andere Religionen eine z.T. abweichende Sicht. Dies wird unterschiedlich, aber nicht generell gegensätzlich von christlichen wie nicht-christlichen AutorInnen im dritten Kapitel unter der Überschrift Religiöse und interreligiöse Kompetenz aus Sicht der Religionen eBook Bautz, Traugott PDF, Bautz, Traugott, 01.01.2010, Bautz, Traugott, 2010<
Es werden 140 Ergebnisse angezeigt. Vielleicht möchten Sie Ihre Suchkriterien verfeinern, Filter aktivieren oder die Sortierreihenfolge ändern.
Bibliographische Daten des bestpassenden Buches
Autor: | |
Titel: | |
ISBN-Nummer: |
Detailangaben zum Buch - Kompetenz Religion
EAN (ISBN-13): 9783869451909
ISBN (ISBN-10): 3869451904
Erscheinungsjahr: 2010
Herausgeber: Traugott Bautz
292 Seiten
Sprache: ger/Deutsch
Buch in der Datenbank seit 2009-05-30T04:51:29+02:00 (Berlin)
Buch zuletzt gefunden am 2024-07-04T15:24:56+02:00 (Berlin)
ISBN/EAN: 9783869451909
ISBN - alternative Schreibweisen:
3-86945-190-4, 978-3-86945-190-9
Alternative Schreibweisen und verwandte Suchbegriffe:
Autor des Buches: schart aaron, dischner, oberman, andre, schär, obermann, gottwald, traugott
Titel des Buches: pluralität und bildung, religiöse kompetenz, religion
Daten vom Verlag:
Autor/in: Aaron Schart; Andreas Obermann, (ORCID: 0000000174866788), (ISNI: 0000000099889815; 0000000081652238), (GND: 1034494716; 120584344)
Titel: Kompetenz Religion - Religiöse Bildung im Spannungsfeld von Konfessionalität und Pluralität
Verlag: Traugott Bautz
292 Seiten
Erscheinungsjahr: 2010-01-29
DE
Gedruckt / Hergestellt in Deutschland.
Sprache: Deutsch
26,00 € (DE)
25,99 € (AT)
39,00 CHF (CH)
Available
EA; E107; Nonbooks, PBS / Religion, Theologie/Praktische Theologie; Theologie; Verstehen; Kompetenz Religion; Konfessionalität; Religiöse Bildung; BA
Inhaltsverzeichnis Vorwort Religionskultur im Wandel Eckart Gottwald Interreligiöses Lernen - eine bildungspolitische Herausforderung Werner Habel Bildungsstandards und religiöse Kompetenz Eckart Gottwald Interreligiöser Religionsunterricht - von Grund auf Bekenntnisse erschließend und Integration fördernd Religion und Säkularität Thorsten Bachmann Religion und Religiosität eine philosophische Stellungnahme Aaron Schart Säkularisierung aus biblischer Sicht Religiöse und interreligiöse Kompetenz aus Sicht der Religionen Rudolf Englert Religionsunterricht im Zeichen religiöser Pluralität. Die Perspektive eines katholischen Religionspädagogen Georg Bubolz Religion im Kontext. Leitlinien zur religionsdidaktischen Konzeption und Praxis einer "Pädagogik und Theologie des Anderen" (K.-E. Nipkow) in einem evangelischen Verständnis Annette Mehlhorn Differenzkompetenz. Zugänge zu einer multiperspektivischen interreligiösen Pädagogik Rachel Herweg Zur Lage des jüdischen Religionsunterrichts "heute" in Deutschland vor dem Hintergrund von Lernen, Bildung und Erziehung im Judentum Rabeya Müller Didaktik eines islamischen Religionsunterrichts im Kontext interreligiösen Lernens Ismail Kaplan Alevitischer Religionsunterricht an den Schulen - eine Herausforderung für die Alevitische Gemeinde Deutschland Vidyagita / Cordula Feld Buddhismus, Schule und Gesellschaft Nicola Towfigh "Der Mensch - ein Bergwerk reich an Edelsteinen.". Ein Baha'i-Beitrag zur religiösen Erziehung Karen Reitz-Koncebowski Gemeinsame Wahrheitssuche. Ein Baha'i-Beitrag zu religiöser Erziehung und Religionsunterricht Andreas Obermann Interreligiöses Lernen und Biblische Archäologie Andreas Obermann Einleitung zum ARI-Appell Dokumentation Appell zur Diskussion um die Ausgestaltung der Kooperation zwischen den Fächern der religiösen und ethischen Bildung in den Schulen Nordrhein-Westfalens vom Januar 2009 (ARI - Appell) Die Autorinnen und Autoren des BandesWeitere, andere Bücher, die diesem Buch sehr ähnlich sein könnten:
Neuestes ähnliches Buch:
9783883095479 Kompetenz Religion (Aaron Schart,Andreas Obermann)
< zum Archiv...