1975, ISBN: 9783417005592

Taschenbuch

[ED: Taschenbuch], [PU: R. Brockhaus], Reinhold Ruthe spricht hier von den leib-seelischen Zusammenhängen von Leiden, Krankheit und Tod. Er stellt die Persönlichkeitstypen vor, die zu bes… Mehr…

[ED: Taschenbuch], [PU: R. Brockhaus], Reinhold Ruthe spricht hier von den leib-seelischen Zusammenhängen von Leiden, Krankheit und Tod. Er stellt die Persönlichkeitstypen vor, die zu bestimmten Krankheiten neigen und diese Krankheiten dann auch pflegen: den Herzinfarktgefährdeten, den Geschwürkranken, den Asthmatiker, den Suchtgefährdeten, und beschreibt schizoide, depressive und andere psychologische Typen. Gespräche werden analysiert, der Frage nach dem Sinn des Lebens wird Raum gegeben. Das Buch soll dem, der sich beruflich mit Seelsorge befaßt, und dem, der über sich selbst und seine Umwelt mehr wissen will, helfen, eigenen und fremden Nöten besser zu begegnen. VIII. Die Persönlichkeit des Suchtgefährdeten Alkoholismus ist seit Jahrhunderten eine Geißel der Menschheit. Er hat in den letzten Jahrzehnten besondere Formen und Ausmaße angenommen, so daß man mit Fug und Recht von einer Volkskrankheit sprechen kann. In der Bundesrepublik rechnet man heute mit über 600 000 Alkoholikern. Allein in Berlin leben ca. 60 000, in Hamburg ca. 50 000 Alkoholiker. Allein 7500 davon sind Kinder. Süchtige und Mitbetroffene Zu den Alkoholikern müssen wir etwa 3 bis 4 Millionen Betroffene dazu zählen, davon sind etwa 2 bis 3 Millionen Kinder. In einer Untersuchung über den Einfluß des elterlichen Alkoholismus auf Kinder und Jugendliche in Jugoslawien wurde ermittelt, daß sich bei 5310/o der Kinder ein stark gestörtes Verhalten, Widerspenstigkeit, Unsauberkeit, Selbstsüchtigkeit, Faulheit, Lüge und Grausamkeit und Abkapselung von der Umwelt eingestellt hatten. In 280/o der Fälle wurden neurotische Störungen vorgefunden, die sich in Dunkelangst, Nägel-beißen, Selbstgesprächen, Kriminalität und geistiger Zurück-gebliebenheit zeigten. In 300/0 der Fälle fanden Mißhandlungen der Kinder statt. »In der Schlußfolgerung der Untersuchung heißt es, Kinder von Alkoholkranken haben nicht alles das, was für die Gründung und Führung eigener harmonischer und glücklicher Familien nötig ist. Ihre Familien sind oft nicht gefestigt, die Beziehungen zwischen den Kindern sind gestört, der moralische Einfluß ist oft negativ. Kinder aus Alkoholikerfamilien sind benachteiligt und unzufrieden und gehören oft zu den Erfolglosen im Leben.«' Sucht ist ein Problem der Person - nicht der Mittel Ein allgemeines, weit verbreitetes Mißverständnis muß zu Beginn unserer Uberlegung richtiggestellt werden: Sucht ist kein Problem der Mittel, sondern der Person. Die Person ist gestört, darum gebraucht sie Mittel. Die Einstellung, die Haltung, der Charakter einer Persönlichkeit sind gestört, darum benutzt sie Mittel. Nicht der Alkohol hat den Menschen verführt, sondern der Mensch selbst ist verführbar. Es geht darum auch nicht an, den »Dämon Alkohol« zu vertreiben, sondern das fehlerhafte Verhalten des Menschen zu ändern. Die amerikanischen Psychologen Marguerite und W. Beecher behaupten: »Es gibt keine süch-tigmachenden Stoffe - der Beweis ist bis zur Stunde nicht erbracht -‚ es gibt nur Süchtige.« Wie sehr Süchtigkeit ein menschliches Problem ist, wird schon an den Charakterisierungen deutlich: - Eifersucht, - Putzsucht, - Klatschsucht, - Spielsucht, - Wettsucht, - Freßsucht. Marguerite und W. Beecher schreiben: »Ein Beispiel dafür ist übermäßiges Essen. Es ist weniger dramatisch als Alkoholismus, aber verbreiteter. Als Sucht muß man es bezeichnen, weil der Zuvielessende offenbar keine Herrschaft über seine Gelüste hat. . . Er führt Krieg gegen andere, damit er in ihren Augen bedeutsamer erscheint. Er kann viel essen, zu wenig essen oder irgend etwas anderes tun, um sein Ziel zu erreichen, je nach dem, was bei seiner Umgebung die besorgtesten Kommentare hervorruft und ihn am schnellsten in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt. Der eifersüchtige Mensch vermag die unschuldigste Sache der Welt in eine Sache für seinen Krieg zu verwandeln.«2 Damit sind wir schon mitten in der Problematik der suchtgefährdeten Persönlichkeit. Ihre geheimen Ziele, ihr »Krankheitsgewinn« und der Nutzeffekt, sind von Beecher treffend geschildert. Mir geht es bei dieser Darstellung nicht in erster Linie um Hilfe für den manifesten Alkoholiker. Ich möchte die werdende, die angehende, die potentielle Persönlichkeit des Alkoholikers darstellen. Welches Lebensschicksal liegt ihm zugrunde? Welche biographischen Züge können wir ermitteln? Welcher Lebensstil kennzeichnet solche Menschen? Welches »Rollenbuch« verkörpert er in seiner Darstellung auf der Bühne des Lebens? Und nicht zuletzt: Welche Hilfen können wir geben? Was können Erzieher und Seelsorger pädagogisch, beratend und prophylaktisch bedenken? Die Analyse von Alkoholikern hat ein 100 101, DE, [SC: 10.00], leichte Gebrauchsspuren, gewerbliches Angebot, 21 x 15 cm, 160, [GW: 253g], Banküberweisung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, [CT: Religion/Philosophie / Seelsorge]<

1975, ISBN: 9783417005592

Taschenbuch

[ED: Taschenbuch], [PU: R. Brockhaus], Reinhold Ruthe spricht hier von den leib-seelischen Zusammenhängen von Leiden, Krankheit und Tod. Er stellt die Persönlichkeitstypen vor, die zu bes… Mehr…

[ED: Taschenbuch], [PU: R. Brockhaus], Reinhold Ruthe spricht hier von den leib-seelischen Zusammenhängen von Leiden, Krankheit und Tod. Er stellt die Persönlichkeitstypen vor, die zu bestimmten Krankheiten neigen und diese Krankheiten dann auch pflegen: den Herzinfarktgefährdeten, den Geschwürkranken, den Asthmatiker, den Suchtgefährdeten, und beschreibt schizoide, depressive und andere psychologische Typen. Gespräche werden analysiert, der Frage nach dem Sinn des Lebens wird Raum gegeben. Das Buch soll dem, der sich beruflich mit Seelsorge befaßt, und dem, der über sich selbst und seine Umwelt mehr wissen will, helfen, eigenen und fremden Nöten besser zu begegnen. VIII. Die Persönlichkeit des Suchtgefährdeten Alkoholismus ist seit Jahrhunderten eine Geißel der Menschheit. Er hat in den letzten Jahrzehnten besondere Formen und Ausmaße angenommen, so daß man mit Fug und Recht von einer Volkskrankheit sprechen kann. In der Bundesrepublik rechnet man heute mit über 600 000 Alkoholikern. Allein in Berlin leben ca. 60 000, in Hamburg ca. 50 000 Alkoholiker. Allein 7500 davon sind Kinder. Süchtige und Mitbetroffene Zu den Alkoholikern müssen wir etwa 3 bis 4 Millionen Betroffene dazu zählen, davon sind etwa 2 bis 3 Millionen Kinder. In einer Untersuchung über den Einfluß des elterlichen Alkoholismus auf Kinder und Jugendliche in Jugoslawien wurde ermittelt, daß sich bei 5310/o der Kinder ein stark gestörtes Verhalten, Widerspenstigkeit, Unsauberkeit, Selbstsüchtigkeit, Faulheit, Lüge und Grausamkeit und Abkapselung von der Umwelt eingestellt hatten. In 280/o der Fälle wurden neurotische Störungen vorgefunden, die sich in Dunkelangst, Nägel-beißen, Selbstgesprächen, Kriminalität und geistiger Zurück-gebliebenheit zeigten. In 300/0 der Fälle fanden Mißhandlungen der Kinder statt. »In der Schlußfolgerung der Untersuchung heißt es, Kinder von Alkoholkranken haben nicht alles das, was für die Gründung und Führung eigener harmonischer und glücklicher Familien nötig ist. Ihre Familien sind oft nicht gefestigt, die Beziehungen zwischen den Kindern sind gestört, der moralische Einfluß ist oft negativ. Kinder aus Alkoholikerfamilien sind benachteiligt und unzufrieden und gehören oft zu den Erfolglosen im Leben.«' Sucht ist ein Problem der Person - nicht der Mittel Ein allgemeines, weit verbreitetes Mißverständnis muß zu Beginn unserer Uberlegung richtiggestellt werden: Sucht ist kein Problem der Mittel, sondern der Person. Die Person ist gestört, darum gebraucht sie Mittel. Die Einstellung, die Haltung, der Charakter einer Persönlichkeit sind gestört, darum benutzt sie Mittel. Nicht der Alkohol hat den Menschen verführt, sondern der Mensch selbst ist verführbar. Es geht darum auch nicht an, den »Dämon Alkohol« zu vertreiben, sondern das fehlerhafte Verhalten des Menschen zu ändern. Die amerikanischen Psychologen Marguerite und W. Beecher behaupten: »Es gibt keine süch-tigmachenden Stoffe - der Beweis ist bis zur Stunde nicht erbracht -‚ es gibt nur Süchtige.« Wie sehr Süchtigkeit ein menschliches Problem ist, wird schon an den Charakterisierungen deutlich: - Eifersucht, - Putzsucht, - Klatschsucht, - Spielsucht, - Wettsucht, - Freßsucht. Marguerite und W. Beecher schreiben: »Ein Beispiel dafür ist übermäßiges Essen. Es ist weniger dramatisch als Alkoholismus, aber verbreiteter. Als Sucht muß man es bezeichnen, weil der Zuvielessende offenbar keine Herrschaft über seine Gelüste hat. . . Er führt Krieg gegen andere, damit er in ihren Augen bedeutsamer erscheint. Er kann viel essen, zu wenig essen oder irgend etwas anderes tun, um sein Ziel zu erreichen, je nach dem, was bei seiner Umgebung die besorgtesten Kommentare hervorruft und ihn am schnellsten in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt. Der eifersüchtige Mensch vermag die unschuldigste Sache der Welt in eine Sache für seinen Krieg zu verwandeln.«2 Damit sind wir schon mitten in der Problematik der suchtgefährdeten Persönlichkeit. Ihre geheimen Ziele, ihr »Krankheitsgewinn« und der Nutzeffekt, sind von Beecher treffend geschildert. Mir geht es bei dieser Darstellung nicht in erster Linie um Hilfe für den manifesten Alkoholiker. Ich möchte die werdende, die angehende, die potentielle Persönlichkeit des Alkoholikers darstellen. Welches Lebensschicksal liegt ihm zugrunde? Welche biographischen Züge können wir ermitteln? Welcher Lebensstil kennzeichnet solche Menschen? Welches »Rollenbuch« verkörpert er in seiner Darstellung auf der Bühne des Lebens? Und nicht zuletzt: Welche Hilfen können wir geben? Was können Erzieher und Seelsorger pädagogisch, beratend und prophylaktisch bedenken? Die Analyse von Alkoholikern hat ein 100 101, DE, [SC: 2.50], leichte Gebrauchsspuren, gewerbliches Angebot, 21 x 15 cm, 160, [GW: 253g], Banküberweisung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, [CT: Religion/Philosophie / Seelsorge]<

1975, ISBN: 9783417005592

Taschenbuch

[ED: Taschenbuch], [PU: R. Brockhaus], Reinhold Ruthe spricht hier von den leib-seelischen Zusammenhängen von Leiden, Krankheit und Tod. Er stellt die Persönlichkeitstypen vor, die zu bes… Mehr…

[ED: Taschenbuch], [PU: R. Brockhaus], Reinhold Ruthe spricht hier von den leib-seelischen Zusammenhängen von Leiden, Krankheit und Tod. Er stellt die Persönlichkeitstypen vor, die zu bestimmten Krankheiten neigen und diese Krankheiten dann auch pflegen: den Herzinfarktgefährdeten, den Geschwürkranken, den Asthmatiker, den Suchtgefährdeten, und beschreibt schizoide, depressive und andere psychologische Typen. Gespräche werden analysiert, der Frage nach dem Sinn des Lebens wird Raum gegeben. Das Buch soll dem, der sich beruflich mit Seelsorge befaßt, und dem, der über sich selbst und seine Umwelt mehr wissen will, helfen, eigenen und fremden Nöten besser zu begegnen. VIII. Die Persönlichkeit des Suchtgefährdeten Alkoholismus ist seit Jahrhunderten eine Geißel der Menschheit. Er hat in den letzten Jahrzehnten besondere Formen und Ausmaße angenommen, so daß man mit Fug und Recht von einer Volkskrankheit sprechen kann. In der Bundesrepublik rechnet man heute mit über 600 000 Alkoholikern. Allein in Berlin leben ca. 60 000, in Hamburg ca. 50 000 Alkoholiker. Allein 7500 davon sind Kinder. Süchtige und Mitbetroffene Zu den Alkoholikern müssen wir etwa 3 bis 4 Millionen Betroffene dazu zählen, davon sind etwa 2 bis 3 Millionen Kinder. In einer Untersuchung über den Einfluß des elterlichen Alkoholismus auf Kinder und Jugendliche in Jugoslawien wurde ermittelt, daß sich bei 5310/o der Kinder ein stark gestörtes Verhalten, Widerspenstigkeit, Unsauberkeit, Selbstsüchtigkeit, Faulheit, Lüge und Grausamkeit und Abkapselung von der Umwelt eingestellt hatten. In 280/o der Fälle wurden neurotische Störungen vorgefunden, die sich in Dunkelangst, Nägel-beißen, Selbstgesprächen, Kriminalität und geistiger Zurück-gebliebenheit zeigten. In 300/0 der Fälle fanden Mißhandlungen der Kinder statt. »In der Schlußfolgerung der Untersuchung heißt es, Kinder von Alkoholkranken haben nicht alles das, was für die Gründung und Führung eigener harmonischer und glücklicher Familien nötig ist. Ihre Familien sind oft nicht gefestigt, die Beziehungen zwischen den Kindern sind gestört, der moralische Einfluß ist oft negativ. Kinder aus Alkoholikerfamilien sind benachteiligt und unzufrieden und gehören oft zu den Erfolglosen im Leben.«' Sucht ist ein Problem der Person - nicht der Mittel Ein allgemeines, weit verbreitetes Mißverständnis muß zu Beginn unserer Uberlegung richtiggestellt werden: Sucht ist kein Problem der Mittel, sondern der Person. Die Person ist gestört, darum gebraucht sie Mittel. Die Einstellung, die Haltung, der Charakter einer Persönlichkeit sind gestört, darum benutzt sie Mittel. Nicht der Alkohol hat den Menschen verführt, sondern der Mensch selbst ist verführbar. Es geht darum auch nicht an, den »Dämon Alkohol« zu vertreiben, sondern das fehlerhafte Verhalten des Menschen zu ändern. Die amerikanischen Psychologen Marguerite und W. Beecher behaupten: »Es gibt keine süch-tigmachenden Stoffe - der Beweis ist bis zur Stunde nicht erbracht -‚ es gibt nur Süchtige.« Wie sehr Süchtigkeit ein menschliches Problem ist, wird schon an den Charakterisierungen deutlich: - Eifersucht, - Putzsucht, - Klatschsucht, - Spielsucht, - Wettsucht, - Freßsucht. Marguerite und W. Beecher schreiben: »Ein Beispiel dafür ist übermäßiges Essen. Es ist weniger dramatisch als Alkoholismus, aber verbreiteter. Als Sucht muß man es bezeichnen, weil der Zuvielessende offenbar keine Herrschaft über seine Gelüste hat. . . Er führt Krieg gegen andere, damit er in ihren Augen bedeutsamer erscheint. Er kann viel essen, zu wenig essen oder irgend etwas anderes tun, um sein Ziel zu erreichen, je nach dem, was bei seiner Umgebung die besorgtesten Kommentare hervorruft und ihn am schnellsten in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt. Der eifersüchtige Mensch vermag die unschuldigste Sache der Welt in eine Sache für seinen Krieg zu verwandeln.«2 Damit sind wir schon mitten in der Problematik der suchtgefährdeten Persönlichkeit. Ihre geheimen Ziele, ihr »Krankheitsgewinn« und der Nutzeffekt, sind von Beecher treffend geschildert. Mir geht es bei dieser Darstellung nicht in erster Linie um Hilfe für den manifesten Alkoholiker. Ich möchte die werdende, die angehende, die potentielle Persönlichkeit des Alkoholikers darstellen. Welches Lebensschicksal liegt ihm zugrunde? Welche biographischen Züge können wir ermitteln? Welcher Lebensstil kennzeichnet solche Menschen? Welches »Rollenbuch« verkörpert er in seiner Darstellung auf der Bühne des Lebens? Und nicht zuletzt: Welche Hilfen können wir geben? Was können Erzieher und Seelsorger pädagogisch, beratend und prophylaktisch bedenken? Die Analyse von Alkoholikern hat ein 100 101, DE, [SC: 2.50], leichte Gebrauchsspuren, gewerbliches Angebot, 21 x 15 cm, 160, [GW: 253g], Banküberweisung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung<