1983, ISBN: 3518045067

Gebundene Ausgabe

[ED: Hardcover], [PU: Suhrkamp], Der Titel, der ein Bild von Magritte sein könnte, deutet verlässlich darauf hin, daß sich die Tür öffnen wird. Eine Tür zum Meer, die sich nicht öffnen lä… Mehr…

[ED: Hardcover], [PU: Suhrkamp], Der Titel, der ein Bild von Magritte sein könnte, deutet verlässlich darauf hin, daß sich die Tür öffnen wird. Eine Tür zum Meer, die sich nicht öffnen läßt, verdient die Bezeichnung nicht. Doch es bedarf anderer Anstrengungen als das Betätigen einer Klinke, behutsamerer, kühnerer Kräfte, um das Meer zu erreichen. Ein bestimmtes Meer ist nicht gemeint, es liegt also auch nicht vor 'Ostende'. Und nicht immer ist das Meer gemeint. 'Das weiße Pferd ist aufgetaucht, nachts auf den Wiesen. Weit und breit gibt es kein so weißes Pferd. Es hat einen langen Weg hinter sich; es gehört einem meiner Vorfahren, der es frühmorgens zum Dienstritt benutzt hat.' Der Erzähler befindet sich demnach auf dem Lande, in einem ländlichen Haus, mitten in Zimmern und Kammern oder unter Bäumen, auf der Wiese, in Gärten, auf den Hügeln. Es scheint, als sei er in ein schönes Refugium heimgekehrt, das Landschaft heißt. Die Schönheit der Landschaft scheint offensichtlich, doch die Landschaft ist nicht geschichtslos. In keinem Augenblick verkommt sie zur Idylle: das Geplärr der Mofas, das Klicken der Colaflaschen, der Ausbau von Straßen, die zur Baustelle verdorbenen Obstwiesen, Tier und Mensch, jung und alt, Tod und Verzicht. Angesichts der Landschaft beginnt die Arbeit des Eingekehrten. Wer ganz ohne Training ist, muß die Fähigkeit zusehen, zu hören, zu empfinden neu entdecken, er hat seine Sinne zu schärfen, um den unauffälligen Vorgängen auf die Spur zu kommen. 'Ein Geräusch nähert sich, und wenn es bald darauf vorbei ist, beginnt eine lange Erzählung.' Es sind Vorgänge unterschiedlicher Art; sie dauern mit den Jahreszeiten, vergehen in Schnelligkeit oder sind Geheimnisse, die sich nur preisgeben, wenn man bereit ist, ihre Herkunft anzuerkennen. 'Die Reiter und Rufe vor und hinter den Brombeerbüschen ... das ist eine andere Zeit, sie kommt selten zum Vorschein; noch seltenernehmen wir sie wahr.' Das Buch ist ein fortwährendes Erzählen in eine Landschaft hinein. Das ist mehr als ein Paktieren mit ihr, alles wird zur Einheit. Bewegungslos vollzieht sich eine sehr lange Reise. Je länger sie dauert, um so näher führt sie her, um so weiter führt sie fort. Bis die Fluten des Meeres gegen die Fenster prallen. Die Türe zum Meer ist die Imagination; ist die Vorstellungskraft, der nichts unmöglich ist; ist der unbeirrbare Weg der Sätze in ein wiedergefundenes Vertrauen. Der Leser, der diese Landschaft entbehren muß, überläßt sich der Heilkraft der Mitteilungen, um aus Unruhe und Angst in die Beruhigung geführt zu werden. In seinem 1981 erschienenen letzen Prosabuch 'Erzählen bis Ostende' reist der Erzähler gechichtserzählenderweise nach Ostende, um - in Erwartung des Meeres - Stationen und Begegnungen vergangener Jahre zu bedenken. Das Buch endet, wo das Meer beginnt. Auch das neue Buch ist, wie wir jetzt wissen, eine Reise zum Meer, ein unaufhaltsames Öffnen der Tür. Mit Schutzumschlag., DE, [SC: 2.60], leichte Gebrauchsspuren, privates Angebot, 185x125 mm, 136, [GW: 260g], [PU: Frankfurt am Main], 1. Auflage 1983, Banküberweisung, Internationaler Versand, [CT: Romane/Erzählungen / Erzählungen]<

1983, ISBN: 3518045067

Gebundene Ausgabe

[ED: Hardcover], [PU: Suhrkamp], Der Titel, der ein Bild von Magritte sein könnte, deutet verlässlich darauf hin, daß sich die Tür öffnen wird. Eine Tür zum Meer, die sich nicht öffnen lä… Mehr…

[ED: Hardcover], [PU: Suhrkamp], Der Titel, der ein Bild von Magritte sein könnte, deutet verlässlich darauf hin, daß sich die Tür öffnen wird. Eine Tür zum Meer, die sich nicht öffnen läßt, verdient die Bezeichnung nicht. Doch es bedarf anderer Anstrengungen als das Betätigen einer Klinke, behutsamerer, kühnerer Kräfte, um das Meer zu erreichen. Ein bestimmtes Meer ist nicht gemeint, es liegt also auch nicht vor 'Ostende'. Und nicht immer ist das Meer gemeint. 'Das weiße Pferd ist aufgetaucht, nachts auf den Wiesen. Weit und breit gibt es kein so weißes Pferd. Es hat einen langen Weg hinter sich; es gehört einem meiner Vorfahren, der es frühmorgens zum Dienstritt benutzt hat.' Der Erzähler befindet sich demnach auf dem Lande, in einem ländlichen Haus, mitten in Zimmern und Kammern oder unter Bäumen, auf der Wiese, in Gärten, auf den Hügeln. Es scheint, als sei er in ein schönes Refugium heimgekehrt, das Landschaft heißt. Die Schönheit der Landschaft scheint offensichtlich, doch die Landschaft ist nicht geschichtslos. In keinem Augenblick verkommt sie zur Idylle: das Geplärr der Mofas, das Klicken der Colaflaschen, der Ausbau von Straßen, die zur Baustelle verdorbenen Obstwiesen, Tier und Mensch, jung und alt, Tod und Verzicht. Angesichts der Landschaft beginnt die Arbeit des Eingekehrten. Wer ganz ohne Training ist, muß die Fähigkeit zusehen, zu hören, zu empfinden neu entdecken, er hat seine Sinne zu schärfen, um den unauffälligen Vorgängen auf die Spur zu kommen. 'Ein Geräusch nähert sich, und wenn es bald darauf vorbei ist, beginnt eine lange Erzählung.' Es sind Vorgänge unterschiedlicher Art; sie dauern mit den Jahreszeiten, vergehen in Schnelligkeit oder sind Geheimnisse, die sich nur preisgeben, wenn man bereit ist, ihre Herkunft anzuerkennen. 'Die Reiter und Rufe vor und hinter den Brombeerbüschen ... das ist eine andere Zeit, sie kommt selten zum Vorschein; noch seltenernehmen wir sie wahr.' Das Buch ist ein fortwährendes Erzählen in eine Landschaft hinein. Das ist mehr als ein Paktieren mit ihr, alles wird zur Einheit. Bewegungslos vollzieht sich eine sehr lange Reise. Je länger sie dauert, um so näher führt sie her, um so weiter führt sie fort. Bis die Fluten des Meeres gegen die Fenster prallen. Die Türe zum Meer ist die Imagination; ist die Vorstellungskraft, der nichts unmöglich ist; ist der unbeirrbare Weg der Sätze in ein wiedergefundenes Vertrauen. Der Leser, der diese Landschaft entbehren muß, überläßt sich der Heilkraft der Mitteilungen, um aus Unruhe und Angst in die Beruhigung geführt zu werden. In seinem 1981 erschienenen letzen Prosabuch 'Erzählen bis Ostende' reist der Erzähler gechichtserzählenderweise nach Ostende, um - in Erwartung des Meeres - Stationen und Begegnungen vergangener Jahre zu bedenken. Das Buch endet, wo das Meer beginnt. Auch das neue Buch ist, wie wir jetzt wissen, eine Reise zum Meer, ein unaufhaltsames Öffnen der Tür. Mit Schutzumschlag., DE, leichte Gebrauchsspuren, privates Angebot, 185x125 mm, 136, [GW: 260g], [PU: Frankfurt am Main], 1. Auflage 1983, Banküberweisung, Internationaler Versand, [CT: Romane/Erzählungen / Erzählungen]<

1995, ISBN: 3518045067

[EAN: 9783518045060], Gebraucht, sehr guter Zustand, [PU: Suhrkamp], 128 Seiten; Artikel stammt aus Nichtraucherhaushalt! AS7165 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 500, Books